Dienstag, 28. Januar 2020

Nur mal angenommen, der Klimawandel wär nicht menschengemacht

Wenn man die Zahlen ignoriert (also die Zunahme der Treibhausgas-Emissionen seit dem Beginn der Industrialisierung, die weltweit steigenden Temperaturen usw.), und wenn man die Bilder und Nachrichten ignoriert (also das Abschmelzen von Polkappen, Gletschern und Permafrost-Böden, den steigenden Meeres-Spiegel, die zunehmenden Wetterextreme von Dürre und Wald-Bränden einerseits und Stark-Regen, Erdrutschen und Überschwemmungen andererseits, immer öftere und unberechenbarere Stürme, Smog-Perioden in Industrie- und Metropol-Regionen usw.), und wenn man die unsichtbaren Gefahren ignoriert, über die man ansatzweise aus den Medien erfährt (also radio-aktive Strahlung aus ziviler und militärischer Nutzung, Antibiotika-verseuchtes Fleisch und Glyphosat-verseuchtes Getreide, Feinstaub in der Luft, Mikro-Plastik-Partikel in Fisch und andern Nahrungsmitteln, Meeres-, Urwald- und Arten-Sterben usw.) - wenn man all das ignoriert, kann man sich bequem zurücklehnen und sagen: der "Fortschritt" hat eben seinen Preis, das war schon immer so - ohne das Aussterben der Saurier hätte es uns Säugetiere nicht gegeben, und schon die Maoris haben nach ihrer Ankunft auf Neuseeland vor 1000 Jahren den dortigen Emu-ähnlichen großen flugunfähigen Vogel innerhalb kürzester Zeit ausgerottet, und trotzdem funktioniert Neuseeland heutzutage (samt den nicht ganz ausgerotteten Rest-Maoris) und ist bevorzugtes Ziel für unsere "work-&-travel"-Kinder.
Noch leichter kann man sagen, daß das Klima schon immer Schwankungen unterlag ("Kleine Eiszeit" usw.) und daß die Menschheit bisher im Groben immer damit zurecht kam (wenn auch besser mit Eiszeiten, als mit Hitzezeiten).

Aber ob nun kosmische Zyklen und die "Evolution" selbst, oder industrielle Emissionen "Schuld" sind, ist doch letztlich scheißegal: angesichts versinkender Millionen-Städte in den Küstenregionen, unbeherrschbarer Natur-Katastrophen und vorhersehbarer gigantischer Flüchtlings-Ströme müßte doch die angeblich immer hyper-intelligenter werdende Menschheit (ganz abgesehen von ökonomischer Ungerechtigkeit, Apparatschik-Pseudo-Demokratie, Aasen mit endlichen Ressourcen usw.) langsam mal Mittel und Wege finden, um jenseits des Finanz-Derivate-Markts das Überleben ihrer Nachkommen zu ermöglichen - man will ja schon garnicht mehr von "verbessern" reden, wie es uns die kapitalistische Ideologie bisher versprochen hat...
Die Pizza-Service-versorgten Nerds der "Künstlichen Intelligenz", der "virtuellen Welten"  und der "smarten Waffen" scheinen aber nur den Vorgaben ihrer kurzsichtigen Investoren zu folgen: wozu brauchen wir also diesen ganzen Schwachsinn, der uns ständig als "wissenschaftlicher Erfolg" vorgebetet und als neustes Waren-Angebot aufgedrängt wird? Einer kleinen Kaste von neofeudalem Establishment, die sich immer mehr sinnlos bereichert, und ihren Bütteln und Söldnern kann man wohl kaum Entscheidungen über die Zukunft der Menschheit anvertrauen, es sei denn, man nimmt hin, daß diese bauernschlauen Psychopathen am Ende die einzigen Überlebenden sein werden (wie die Telefon-Desinfizierer in "Per Anhalter durch die Galaxis").
Die radikale Öko-Antwort, daß es "Mutter Erde" ohne die parasitäre Menschheit besser gehen würde, mag ja natur-philosophisch zutreffen, ist aber natürlich individuell deprimierend, zumal nur eine Minderheit der Gattung an der Zerstörung des Planeten arbeitet - der wirksamste Umwelt-Schutz ist: EAT THE RICH!

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