Samstag, 11. Januar 2020

"Geschichte" ist der Schatten der Gegenwart: also Lüge

Das im Titel sinngemäß zitierte Bonmot von Egon Friedell besagt im Wesentlichen, daß die herrschende Geschichts-Schreibung die der "Sieger" ist, und damit in mehr oder weniger Jahren überholt und reine Fiktion sein wird: in 10 oder 20 oder 50 Jahren wird man über die heutigen "Nachrichten" genauso abfällig lächeln, wie wir heute über die gefälschte "Pippinische Schenkung" und tausend andere historische Fälschungen bis hin zum "Reichstags-Brand", über die offizielle Version des Kennedy-Mords und von "9/11", oder über die Lügen zur Rechtfertigung der Kriege gegen Vietnam, Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien usw.
Ob z.B. der liebgewonnene Mythos "Karl der Große" (vgl. H. Illig: "Das erfundene Mittelalter", sowie den gleichnamigen "Wikipedia"-Eintrag dagegen) existiert hat oder nicht, spielt absolut keine Rolle: falls er existiert hat, ist er historisch jedenfalls folgenlos geblieben (alle seine angeblichen "Errungenschaften" sind mit ihm gestorben und mußten 200 Jahre später neu erfunden werden), und falls er gemäß dem Mythos gelebt und gehandelt haben sollte, wär das für die europäische Bevölkerung (außer den modernen Mediävisten, die bis heute zu jedem noch so weit hergeholten "Jubiläum" die zigste "Karls-Biographie" verfassen) ein großes Unglück gewesen: "gottgewollter" Imperialismus und Völkermord haben noch nie jemandem genützt, außer den brutalen Vollstreckern und ihren späteren staatsgläubigen Exegeten für ihre zusammen-geklauten Dissertationen, in denen "Zivilisation" mit imperialistischem Zentralismus gleichgesetzt wird: die religiösen massen-mörderischen und sklaven-haltenden Despotien Mesopotamiens, der Mayas und Inka und der afrikanischen Königreiche wären demzufolge "zivilisierter", als egalitäre archaische Kulturen, die immerhin noch so sozial und solidarisch waren, wie ein Wolfs-Rudel - schön wär´s also, wenn "der Mensch des Menschen Wolf" wäre: "Rotkäppchen" ist nur ein Märchen, falls ihr das noch nicht gemerkt habt!
Und die UN-Fiktion von "souveränen Territorial-Staaten" ist genauso ein pseudo-historischer Mythos: die meisten Staatsgrenzen (auch in Europa) sind feudale, imperialistische oder kolonialistische Relikte, die weder mit der kulturellen noch der aktuell politischen Realität irgendwas zu tun haben - das beste Beispiel ist die neo-"nationalistische" Ukraine, die immer nur eine Grenzregion als "Klein-Polen", "Klein-Rußland" oder das "Östliche Tirol" der Habsburger war: die erfreulich föderative Organisation der Sowjetunion mit ihren "autonomen Republiken" basierte auf genauso willkürlichen Grenzen, die heute von den regionalen Oligarchen und Despoten beansprucht werden: aber gerade die Krim, seit der Sezession Anlaß für westliche Sanktionen gegen Rußland, war erst seit paar Jahrzehnten dank eines sentimentalen Verwaltungs-Akts des gebürtigen Ukrainers Chruschtschow (oder wer es war) Teil der ukrainischen Sowjet-Republik: welchen historischen Zeitpunkt soll man eigentlich als Grundlage eines "legitimen souveränen Territorial-Staats" annehmen oder festlegen? Die Krim ist seit Jahrhunderten (u.a. aus strategischen Gründen natürlich) so russifiziert, wie seit 75 Jahren die "ehemaligen deutschen Ostgebiete" nunmal polonisiert sind und kein "Flüchtling" ernsthaft dahin zurück möchte (es sei denn, die Polen sind so blöd, ehemalige "Adlige" zum Nulltarif auf die Güter ihrer Vorfahren einzuladen).
In Zeiten der "Dritt-Weltisierung" der "Ersten Welt" durch zunehmende Ausbeutung und wachsende Niedriglohn-Sektoren spielen althergebrachte formale "Grenzen" eh nur noch eine Rolle für die Plutokraten, die die globalen Habenichtse gegen die lokalen Verlierer ausspielen....
Das heißt nichts anderes, als daß einem der aktuelle "politische" Diskurs eigentlich scheiß-egal sein kann, weil er nur eine momentane Fiktion darstellt und aufrecht erhält, und daß man nur hoffen kann, daß die derzeit herrschenden Psychopathen vor finalen Eskalationen zurück schrecken: in Bezug auf einen drohenden Weltkrieg scheint das bisher trotz aller plumpen Provokationen des US-Regimes der Fall zu sein, in Bezug auf den ökologischen Kollaps des Planeten allerdings offenbar nicht...
Jedenfalls ist in beiderlei Hinsicht das amtliche Gelaber der beamteten Clowns, das uns täglich kommentarlos als "Nachricht" vorgesetzt wird, dazu prädestiniert, von zukünftigen Historikern als volksverhetzende Propaganda eingestuft zu werden, wobei die sich, wie beim "Dritten Reich", wundern werden, warum das, was volkt, so blöd war, darauf reinzufallen...

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