Dienstag, 2. November 2021

Schauerliche Genderismen ohne Außen

In Rundfunk und Fernsehen müssen die Sprecher mittlerweile sagen: "Lehrer.  Innen", "Künstler.  Innen", "Naturschützer.  Innen" (usw.) - damit werden nicht nur die "Diversen" diskriminiert, sondern auch die von außen: also alle Quer- und auch Queer-Denker.
"Man" (was zumindest auf Deutsch angeblich die Hälfte der Bevölkerung diskriminiert) könnte denken, daß solcher Sprach-Schluckauf immerhin emanzipatorisch wirkt: tut er aber nicht (wenn man die altbekannte Gehalts-Schere zwischen den bisherigen zwei Geschlechtern anschaut), sondern er ist bloß eine Pseudo-Front für das, was volkt und die wirklichen Kriege hinnehmen soll: die lächerliche Multiplikation der möglichen "Geschlechter" und ihrer Benennungen ist nichts als ein belangloser Ersatz-Krieg... Neulich sah ich ein Plakat:
"Das Gender*ing geht mir auf
a) den Sack
b) die Eierstöcke
c) das Diverse"

- ein "ironisch" gemeintes Eigentor einer Pro-Gendering-Initiative, wie sich im Kleingedruckten herausstellte...

Manche Leute sitzen im Rollstuhl, andere im falschen Körper - für erstere kann man Behinderten-gerechte Zugänge schaffen, für letztere Toleranz: das sind derzeit die geringsten Probleme der Menschheit mit Minderheiten, die sich aus der Porto-Kasse bzw. kostenlos lösen lassen - scheiß auf homo- oder transsexuelle Probleme, wenn eine Milliarde Menschen weltweit noch ganz elementar unterernährt oder am Verhungern sind - allein die jährlichen US-Rüstungs-Ausgaben könnten weltweit nicht nur die Klima-Katastrophe verhindern, sondern auch jede Not beseitigen, selbst wenn beim Roten Kreuz ein paar Schwulen-Witze kursieren, die eigentlich nur Schwule selbst erzählen dürften (was diese auch mit Vergnügen tun, so wie die Juden Juden-Witze erzählen...). 

Das Problem sind nicht die immer unüberschaubareren "Gender" und das speziell deutsche Sprach-"Problem" damit, sondern es sind die verzweifelten Zuckungen des absterbende Kapitalismus. Kapitalisten gibt es sowieso nur "Innen" und nicht Außen - wie G.W. Bush nach "9/11" aus Versehen ganz richtig sinngemäß sagte: man ist entweder Teil des Problems oder Teil seiner Lösung (wobei Bush und seine Nachfolger natürlich "Problem" und "Lösung" vertauscht haben: deren "Problem" ist die Aufrecht-Erhaltung der asozialen kapitalistischen Ordnung, während unsere Lösung deren Aufhebung ist...).

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