Der chinesische Präsident fährt nach Tibet, das er also nicht liebet, sondern natürlich beherrschen will: dafür müssen ihm folkloristische Massenparaden (ähnlich, wie es früher in Bayern war) applaudieren, obwohl die tibetische Kultur durch Sinisierung am Aussterben ist (ähnlich, wie alle nicht-europäischen und die hiesigen regionalen Kulturen durch Kontakt mit dem globalisierten Kapitalismus).
Macrönchen und die vorherigen französischen Präsidenten fahren dagegen in ihre "Übersee-Dèpartements" und Ex-Kolonien (Neu-Kaledonien, Polynesien, Mali, Tschad usw.), weil sie sie genauso lieben, wie die schon früher eroberten und frankisierten Gebiete (Bretagne, Provence, Languedoc, Baskenland usw.) - die Engländer schicken dezenter nur ihre albernen "Royals" ins "Commonwealth", die USA dagegen gleich Flugzeugträger und Killer-Drohnen...
Das bitter arme mönchs-feudalistische Tibet wurde seit 60 Jahren mit Einverständnis des damals jungen Dalai Lama vom relativ armen China zwangs-"modernisiert" (was die reichen USA in 20 Jahren in Afghanistan jedenfalls nicht geschafft haben, falls sie es wirklich vorhatten), und das Volk mußte Chinesisch lernen (wie seit 500 Jahren die spanischen und portugiesischen und dann die holländischen, französischen und englischen Kolonial-Völker die jeweiligen Conquistadoren-Sprachen, die bis heute herrschen) - autochtone Kulturen gibt es auf der Welt nur noch in irgendwelchen Dschungeln, Wüsten oder bisher unbeachteten Randgebieten, und unter den zwangs-"modernisierten" Völkern haben´s die Tibeter nicht am Schlechtesten...
Der feiste Xi ist mir nicht sympathischer, als die politisch-bürokratische Nomenklatura in der übrigen Welt, einschließlich der EU, aber "die schärfsten Kritiker der Elche" sind immer selber welche: "unsere" Volks-Ver(t)räter" sollten sich mal an die eigene Pinocchio-(oder Pinochet-)Nase fassen, bevor sie ihren Genossen Xi aus "geopolitischen" Gründen zum Feindbild erklären - Deutschland weigert sich, die Opfer seines Völkermords in Namibia und seines Tolerierens der pädophil-faschistischen "Colonia Dignidad" zu entschädigen, Frankreich weigert sich (wie England und die USA), die verseuchten Opfer seiner Atombomben-Versuche in Polynesien und Algerien zu entschädigen, die USA und alle anderen amerikanischen Staaten weigern sich, die indigenen Opfer ihrer Völkermorde und ihrer Sklavenhalterei zu entschädigen, ganz zu schweigen von den übrigen Folgen von 500 Jahren Kolonialismus...
Das vor-chinesische Tibet (wiewohl es schon früher zeitweise zum Chinesischen "Reich" gehört hat) war ungefähr so "romantisch", wie Scharia-Arabien, Ayatollah-Iran, die Königs-Despotie in Buganda im 19. Jahrhundert oder die gegen-reformatorische Inquisition (einschließlich der puritanischen Inquisition) in Europa.
Wovon lebt eigentlich der freundlich-sanfte Dalai Lama? - Wahrscheinlich haben ihm wohlmeinende Kapitalisten eine hübsche "Stiftung" eingerichtet, wie dem exilierten Gorbatschow...
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