Montag, 21. September 2020

SLIME: "Polizei SA/SS" (1979) und "Wir wollen keine Bullenschweine" (1980)

Die Hamburger Punk-Band "Slime" geriet damals aufgrund dieser Lieder ins Visier des Verfassungs-"Schutzes" wegen "Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole" - was an sich schon ein Scherz aus dem 19. Jh. (oder aus dem 3. Sechstel des 20.) ist...
Wenn das "Symbol des Staates" eine willfährige Söldner-Armee ist, die auf Befehl von oben auf ihre Landsleute und Genossen (mit Tränengas, "Gummi"-Geschossen oder in echt) feuert, und sei´s nur auf eine "mutige Minderheit", ob aus ideologischen oder marginalisierten Gründen, dann handelt es sich bei diesem Staat um eine Militär-Diktatur, ähnlich dem antiken Römischen oder den vergangenen Deutschen (und andern europäischen) Reichen: dem Kaiser- und dem "Dritten" Reich - aber woher beziehen diese Reiche und ihre Reichen eigentlich ihr militärisches Menschen-Material (die "Human Ressources")? Wer ist so blöd, sein Leben für den Vorteil eines feudalen "Establishments" zu Markt zu tragen? (Vgl. z.B. die Einschätzung der "Kritischen Polizisten" zum "Reichtags-Sturm" am 29.8.: https://www.rationalgalerie.de/gelesen-gesehen-gehoert/interview-geschenk-von-sputnik-news)

Einerseits natürlich arme Schweine, die keine andere Chance haben (das beste Beispiel sind seit 500 Jahren die "ur-demokratischen" Schweizer, deren von kargen Bergböden Enterbte europaweit die begehrtesten früh-kapitalistischen und auf Religion oder Ideologie scheißenden Söldner wurden - das alberne Überbleibsel ist die päpstliche "Schweizergarde" - , oder die hoffnungslosen Schwarzen, die für die USA in den Vietnam-Krieg zogen), und andererseits anale Charaktere, die schon lange durch "schwarze Pädagogik" und das "Militär als Schule der Nation" verbogen waren (vgl, H. Manns "Untertan") - daher auch die Mystifizierung der im Grund faschistoiden französischen "Fremden-Legion".

Heutzutage gibt´s das scheinbar oder angeblich nur noch in Rußland, Weißrußland, Hongkong, auf den Philippinen, in Latein-Amerika, bei afrikanischen "War Lords" und natürlich in Nordkorea...
Aber wenn man sich Bilder von französischen (s. z.B. www.davduf.net) oder deutschen (ganz zu schweigen von US-amerikanischen) Polizei-Einsätzen ansieht, fühlt man sich um 100 oder 500 Jahre zurückversetzt: das Gewalt-Monopol des "Staates und seiner Symbole" ist offenbar unüberwindbar, weil das System immer genug Söldner findet, die es verteidigen und die Angreifer gnadenlos vernichten, wie es schon die Bauern-Schlächter im Sold des Truchseß von Waldburg (dessen Nachfahren nach wie vor "adlige" Groß-Grundbesitzer sind) vor 500 Jahren gemacht haben, wie es die dumpfen Schergen von "SA/SS"  gemacht haben, oder die Folterknechte von Pinochet oder die der USA im irakischen Gefängnis Abu Ghuraib.

Wer jemals gezwungen war oder freiwillig versucht hat, mit polizeilichen Einsatz-Kräften zu reden, weiß, daß sie bis auf wenige Ausnahmen, die ich kenne oder getroffen habe, nur stereotyp wie Dienst-Anweisungs-Wiederholer antworten, als hätten sie den Befehl oder Drill, nicht normal zu kommunizieren (harmloses Beispiel vor der Polizeikette: "Kann ich mal hier durch? Ich wohne da hinten." - "Hier/ist/aufgrund/polizeilicher/Maßnahmen/gesperrt." - "Und wie komm ich jetzt nachhause?" - "Gehen/Sie/über/nicht/abgesperrte/Seitenstraßen." - "Aber dann kann ich doch genausogut hier durch." - "Wir/dürfen/hier/keinen/durchlassen." - "Warum nicht?" - "Das/kann/ich/Ihnen/nicht/sagen." - Ähnlich hat das Heiko-Maas-Double Eichmann argumentiert...)

Anläßlich der Diskussion über zunehmend brutale und rassistische Polizei-Gewalt in Frankreich gab es vor paar Monaten auf "Arte" eine Doku, in der anonyme "aufrechte" Polizisten sowohl ihre eigene gesellschaftliche Stigmatisierung und ihre Hilflosigkeit gegenüber der zunehmenden Kriminalität der ökonomisch Prekarisierten, als auch zunehmenden Rechts-Radikalismus und Rassismus unter ihren Kollegen beklagten: natürlich benutzt die Oligarchie die mehr schlecht als recht bezahlte Polizei zur Eindämmung des Unmuts und der Kriminalisierung des vor allem afrikanisch-arabischen Prekariats in den Vorstädten, statt die Ursachen zu bekämpfen - aber wer läßt sich denn freiwillig zum geschulten Büttel dieser Profiteure der Umverteilung machen, ohne dabei das Kotzen zu kriegen? (Dasselbe gilt schon für die Erniedrigungs-Bürokraten der Arbeits- und Sozialämter, wenngleich das ein mittel- und nord-europäisches "Luxus"-Problem ist...)
Das sind entweder prädestinierte oder aufgrund der beruflichen Frustration hineingewachsene anti-soziale und anti-humanistische Misanthropen, wie die vielen allerorten als Spitze des Eisbergs aufgedeckten rechts-radikalen und rassistischen Zirkel und Internet-Foren bei Polizei und Militär zeigen...

Es ist natürlich nicht anzunehmen, daß die weißrussischen, russischen, Latein- und US-amerikanischen, philippinischen und anderen Schläger-Trupps für größere Brutalität besser bezahlt sind, als ihre vergleichsweise regulierten deutschen oder französischen Kollegen - das Grundproblem ist weltweit das gleiche: Militarisierung der Gesellschaft, verinnerlichter Untertanengeist, kollektive Erinnerung der blutigen Vergeblichkeit jedes Veränderungs-Versuchs seit dem Spartakus-Aufstand (73 v.u.Z.), propagandistischer Erfolg der Sieger-Geschichtsschreibung und "Befriedung"/Verblödung durch pseudo-"demokratischen" Waren- und Medien-Konsum: jedem seinen "Utube"-, "Ebay"- und "Amazon"-Zugang, sein Smart-Phone und seinen Billig-Flach-Bildschirm mit eingebautem "Verschleiß"... Natürlich auch für klein-verbeamtete Polizisten: aber reicht das für Kadaver-Gehorsam? (Das Motto der französischen "Fremdenlegion" ist ehrlicherweise nicht "Arbeit macht frei", sondern "Du bist hier, um zu sterben")

"Demokratie"-Gläubige gehen davon aus, daß die offizielle "9/11"-Verschwörungs-Theorie "wahr" sein müsse, weil andernfalls die Zahl der notwendigen Mitwisser zu groß und riskant wäre: aber nicht zuletzt an der Fakten-ignorierenden Mehrheit der Bevölkerung im Fall der "Corona-Krise" sieht man ja, daß es auf "Fakten" garnicht ankommt und daß ein Großteil der Menschheit in einer Fake-"Informations"-Blase lebt, die seit der Erfindung (bzw. dem europäischen Plagiat der chinesischen Erfindung) des Buchdrucks (und der folgenden Bücher-Verbrennungen, die im digitalen Zeitalter garnicht mehr nötig sind) immer größer wird...

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