Harald Neuber beschreibt einleuchtend genug, was in Bolivien gerade passiert ist (https://www.heise.de/tp/features/Warum-es-in-Bolivien-einen-Putsch-gab-4584644.html) - daß Bullen und Militärs Präsident Morales ins Exil gezwungen haben, ist natürlich Folge der martialischen US-Sanktionen, die schon Libyen und Syrien in andauernde Bürgerkriege (falls man das so nennen mag) gezwungen haben, statt diesen Ländern US-konforme "marktgerechte Demokratie" aufzwingen zu können...
Wie dort versucht die absterbende Finanz-Weltmacht USA in letztem Aufbäumen, Staaten mit unliebsamen Regierungen zu destabilisieren, indem sie die Bevölkerung durch Handels-Boykotte ins Elend stürzt und damit zum Aufruhr anstachelt - beliebtes Mittel ist auch die Manipulation von Rohstoff-Preisen (im Fall Venezuelas z.B. das Absenken des Öl-Preises), ganz zu schweigen von mehr oder weniger verdeckten US-Geheimdienst-Aktionen, wie sie nicht erst seit Chile 1973 und nicht nur in Latein-Amerika gang und gebe sind...
Was auch immer die Regierungen von Bolivien oder Venezuela falsch gemacht haben - für die fatalen Folgen der internationalen Sanktionen sind sie genauso wenig verantwortlich, wie die Regierungen von Syrien oder dem Iran: es sei denn durch ihre bloße Existenz, die den USA und ihren "Followern" ein Dorn im Auge ist - insofern können Bürger, Bullen und Militärs in Bolivien oder Venezuela sich natürlich der Hoffnung hingeben, daß es ihnen besser gehen wird, wenn sie den US-gewollten "Regime-Change" vollziehen...
Und für die alten Nutznießer der ehemaligen US-Patronage, die vorwiegend weiße und nicht-indigene "Opposition", mag das auch zutreffen, denn gerade die sozialen Programme der letzten linken Regierungen Latein-Amerikas stören ja die neo-"liberale" Neue Weltordnung mehr als die früher notorischen Militär-Diktaturen (oder anderswo Scharia-Despoten, wie die Saudis oder die Emirate).
Die vielbeklagte "Korruption" (vgl. Siemens in Griechenland) haben schließlich die post-kolonialistischen Mächte, wenn nicht eingeführt, dann doch durch ihre bestochenen Ausbeutungs-Konzessionen zementiert: abgesehen davon, daß auch in den neo-imperialen Staaten Nepotismus der Plutokratien herrscht und eine Affäre die nächste jagt (Netanjahu gar nicht zu erwähnen: was hat, ob man Trump´s Toupet mag oder nicht, eigentlich der Sohn von Obama´s Vize-Präsident Joe Biden als seit Jahren hochbezahlter "Berater" eines dortigen Energie-Konzerns in der Ukraine verloren? - Das hatte sich auch der auf Intervention des damaligen Vize-Präsidenten von Poroschenko gefeuerte ukrainische General-Staatsanwalt schon gefragt...), und abgesehen davon, daß nicht nur in Latein-Amerika unliebsame Korruptions-Verdächtige durch liebsame Korruptions-Verdächtige ersetzt werden (Argentinien, Brasilien...).
Sogar der "Chicago-Boy" J. Sachs, der Wodka-Jelzin die Privatisierung und Oligarchisierung Rußlands aufgeschwatzt hatte, hält inzwischen nichts mehr von "Sanktionen", weil die nur Chaos und Elend erzeugen und die "freien Märkte" behindern oder garnichts bewirken, wie im Fall Kubas, Rußlands, Nord-Koreas und des Iran.
Gleichermaßen sinnlos bzw. kontra-produktiv sind natürlich US-amerikanische "Straf-Zölle" gegen China und die EU: es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich endgültig eine eurasische "Seiden-Straßen"-Union gegen solche US-Arroganz bildet, und zwar im Verbund mit den "Dritte-Welt-Ländern", denen Chinas "sanfter Imperialismus" längst sympathischer ist, als der brachiale US-amerikanische.
Das britische und das US-Imperium haben die Kräfte entfesselt, an denen sie nun selbst zugrunde gehen, aber der quasi konfuzianische Kapitalismus (unter den man auch Putins Rußland einordnen kann) ist auch kein Grund zum Jubeln: es bräuchte ein weltweites Umdenken, wie es die linken Hoffnungsträger Latein-Amerikas, Castro, Allende, Chavez, Lula und Morales, zumindest angestoßen hatten - was es nicht braucht, ist ein globales finanz-imperiales Regime, wie es die USA und ihre europäischen und weltweit auserwählten Vasallen verzweifelt aufrecht zu erhalten versuchen: ihr hohler Gott, dieses goldene Kalb, möge sie dafür strafen!
Leider wird es natürlich die schweigenden Lämmer (vgl. Prof. Rainer Mausfeld), die diese Faschisten á la Trump, Merkel, Macron usw. nach wie vor stumpf "wählen", dabei mit erwischen: der "Untergang des Abendlandes" (Spengler) wird sehenden Auges vollzogen, aber zum Glück gibt es ja noch die Chinesen, die im Gegensatz zu den westlichen Sozial-Darwinisten den Kapitalismus mit konfuzianischer Staats-Vernunft und einem Rest von taoistisch-buddhistischer Weisheit früher oder später weltweit anwenden und den Untertanen-Geist weit subtiler befriedigen werden, als es "Google", "Apple", "Facebook", "Tesla" usw. im Verbund mit NSA und CIA können...
Schöne Neue Welt.
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