Mittwoch, 28. April 2021

Menschenrechte und Meinungsfreiheit in Deutschland, China, Weiß- und Großrußland

 Aus irgendeinem Grund gab es wieder ein deutsch-chinesisches "Zoom"-meeting, bei dem das Merkel vorsichtig, aber wortwörtlich die "Menschen-Rechts-Situation" in China angesprochen hat - laut Meldung meint es, also das Merkel, die "Unterdrückung der Uiguren in Umerziehungslagern" (und diese Worte sind tatsächlich mit dem seit 2 Jahren immer selben einen Bild von uniformierten Chinesen auf Hörsaal-Bänken illustriert, das genausogut von einer KP-Versammlung in Shanghai stammen kann - denn die "Umerziehungslager" für angeblich Hunderttausende Uiguren hat man bisher nicht entdeckt, obwohl sie bei solchen Zahlen schon auf Satellitenbildern zu sehen sein müßten), und weiter meint das Merkel natürlich die postkolonialen Hongkong-Nostalgiker, gegen die die Polizei mit Tränengas, Wasserwerfern, Pfefferspray und sogar Gummigeschossen vorgeht (daß letztere auch die französische Polizei gegen "Gelbwesten" und andere anwendet und die übrigen Maßnahmen in allen EU-Ländern gegen Demonstranten angewandt werden, erwähnen die höflichen Chinesen erst garnicht, weil sie wissen, daß das "Menschenrechts"-Geblubber der Deutschen eine bloße Formalie ist, daß der "Westen" via Pakistan die islamistische Radikalisierung der Uiguren und via think tanks und Stiftungen die "Demokratie-Bewegung" in Hongkong erzeugt, aber daß es eigentlich nur um Im- und Exporte, also um Geld geht.

Gleichzeitig kommen Meldungen aus der russischen Hölle: in Weißrußland wurden bei einer Anti-Regierungs-Demo wieder über 200 Leute teils brutal verhaftet, und ebensoviele bei einer Demo von Anhängern des vom "Westen" hofierten Ex(?)-Rassisten Nawalny in Rußland - die Opposition wird in diesen Ländern also massiv unterdrückt !
Daß in Berlin kürzlich wieder gleichfalls über 200 Leute bei einer Anti-"Corona-Maßnahmen"-Demo teils brutal verhaftet (und wie in Weiß- und Großrußland allergrößtenteils nach 1-3 Tagen wieder entlassen) wurden, kann man hier zwar vereinzelt nachlesen (Aufnahmen von gradezu "russischer" Polizei-Brutalität in Berlin, selbst gegen weißhaarige Damen und Herren, sieht man allerdings nur in "alternativen" und "sozialen" Medien), aber das erregt keine Empörung, da diese "Subjekte" ja bereits "vom Verfassungsschutz beobachtet" werden, also irgendwie für die scheinbar heile Ordnung "gefährliche Elemente" sein müssen - eine Opposition, die man deshalb "Mehrheits-demokratisch" besser massiv unterdrückt !

Hiesiges "Querdenken", einst ein philosophisches Adels-Prädikat, wird zu diesem Zweck inzwischen als manisches Querulantentum faschistoider Art dargestellt, während russisches Querulantentum faschistoider Art á la Nawalny als "Freiheitsdenken" verkauft und am Brandenburger Tor eine "Mahnwache" von einer exil-russischen Fraktion von Nawalny-Fans genehmigt wird, auf deren Transparenten Putin als "Killer" bezeichnet wird - eine ähnliche Mahnwache am selben Ort, die Obama in Sichtweite der US-Botschaft mit weit mehr Berechtigung als Drohnen-Killer und Kriegs-Verbrecher (oder z.B. die Saudi-Despoten als Meuchelmörder) bezeichnet hätte, wäre wohl kaum genehmigt worden...

Dann kommt das Ungeheuerliche: 50 mehr oder weniger bekannte deutsche Schauspieler veröffentlichen unter #allesdichtmachen eher harmlos ironische bis besinnliche und teils sogar langweilige kritische Kurz-Kommentare zu den Folgen der "Corona"-Politik - aber das von unsern Fernseh-Lieblingen ! Sofort bricht ein offizieller shit-storm los, als hätten sie im Auftrag von Goebbels den Reichstag in Brand gesetzt oder zumindest vor einigen Monaten mit "Reichsbürgern" dessen Treppen erklommen (bzw. "gestürmt"), obwohl kein einziger von ihnen das Vokabular auch nur des biedersten "Querdenkers" in den Mund genommen hat - denn sie haben auch Beifall aus der "Lockdown"-feindlichen "AfD" bekommen (in der es bekanntlich auch "Putin-Versteher" gibt, die schon "wohlwollend" die der russischen Föderation beigetretene Krim besucht haben...), sowie von angeblichen "Verschwörungs-Theoretikern". (Man kann auch ohne Anti-Faschismus gegen anti-ökologische Autobahn-Trassen, diese geheiligte "Errungenschaft" der Nazis, sein, aber nicht gegen den gesetzlichen Jahres-Urlaub, den hierzulande erst die "Kraft-durch-Freude"-Abteilung der Nazi-"Arbeits-Front" eingeführt hat, wozu vermutlich sogar die verbotene "Sozial-Demokratie" Beifall zollen mußte - komisch, daß trotzdem die blöden Autobahnen samt dem vergeblich versprochenen "Volkswagen", der erst nach dem Krieg ganz fordistisch kam, populär als "zivile" Rechtfertigung für die Nazi-Diktatur herhalten...)

Angesichts von Anhörungs-, Abmahnungs- und sogar Kündigungs-Drohungen aus den öffentlichen Rundfunk-Häusern und Mord-Drohungen aus der anonymen Masse haben bereits einige Schauspieler ihre Videos zurückgezogen und armselig Abbitte geleistet, darunter die offenbar nur im "Tatort" taffe und sehnige, aber irgendwie sympathische Lesbe U. Folkerts, im wahren Leben wohl eher ein karrieristisches Weich-Ei... Chapeau dagegen für den bisher standhaften J. Liefers und seine verbliebenen Mitstreiter.

Die Regierungs-treuen Medien betonen, daß es "natürlich" nach wie vor das Recht auf Kritik- und Meinungs-Freiheit gebe - man muß ergänzen: solange sie zahn- und folgenlos bleibt, wie bei den Friede-Freude-Eierkuchen-Spaziergängen der Multi-Kulti-Groß-Demos (bei denen übrigens auch "Reichsbürger"-Fahnen zu sehen waren) - sobald aber Personen mit "medialer Wirksamkeit" und möglicher Fan-Gemeinde auch nur leise Zweifel äußern, tritt §2 in Kraft: "Wenn der Chef nicht recht hat, tritt §1 (Der Chef hat immer recht) in Kraft", und die kaum radikalen Protagonisten werden ebenso in die Schmuddel-Ecke gestellt, wie weltweit namhafte, aber nicht Regierungs-konforme Wissenschaftler (Johannidis, Bhakdi, Wodarg u.a.) - das ist "stalinistischer", als das derzeitige Rußland oder China, denen ja nicht nur ihr Vorgehen gegen "Pussy Riot" und Hongkonger Kapitalismus-Fans vorgeworfen wird, sondern auch das gegen ihre "armen" korrupten Oligarchen - nach fundamentalistisch-neo-"liberalem" Dogma ein Sakrileg, aber in Wirklichkeit ein humanitär-demokratischer Zug des eurasischen Staats-Kapitalismus, von dem der "westliche" Raubtier-Kapitalismus weit entfernt ist.

Samstag, 24. April 2021

Die "russische Gefahr" (II)

Es wird immer unerträglicher: die Mainstream-Medien "melden" die Verschwörungs-Theorie von Nawalny-Fans, daß der theatralische Hungerstreiker Nawalny nur deshalb in einem Krankenhaus gerettet werden soll (wie schon nach seiner angeblich "russischen" Vergiftung), damit man ihn erst recht nach der Rückkehr in den Knast "umbringen" könne - in beiden Fällen hätte man ihn doch bequemerweise einfach sofort verrecken lassen können: im zweiten Fall zumindest nach dem häßlichen, aber rationalen deutschen Muster von Holger Meins, dem das "böse" Rußland trotz aller West-Propaganda aber offenbar partout nicht folgen mag...
Daß der rechts-nationale Klein-Populist Nawalny nun in einem "normalen", und nicht in einem angeblichen "Gulag"-Krankenhaus gelandet ist, nimmt man wieder für irgendeine neue raffinierte Perfidie des Putin-Regimes bzw. für einen "Erfolg der westlichen Sanktionen", genauso wie die Beendigung der russischen Manöver an der ostukrainischen Grenze, mit denen Rußland erfolgreich den ukrainischen und NATO-Kriegsdrohungen die Stirn geboten hat, abgesehen davon, daß es laut Mainstream-Medien "natürlich eine Lüge Putins" ist, daß Rußland nicht längst in der Ostukraine einmarschiert sei. Das ist ja wohl auch ohne Beweise so klar, wie Assads "Gas-Krieg gegen die eigene Bevölkerung", der "Völkermord im Kosovo", die "Uiguren-KZs" und "Bin Ladens Anschlag auf die WTC-Türme".

Es ist wirklich langweilig, dieses orwellsche-Neusprech zu verfolgen, und echt deprimierend, daß die Öffentlichkeit jede Wendung der Russengefahr-Propaganda willig mitmacht - gut für Putin, denn es ist inzwischen völlig wurscht, was er macht und sagt oder nicht macht und sagt: man fragt sich, woher er immer noch die Höflichkeit nimmt, auf jeden westlichen Anwurf zu reagieren.
Da ist das saudische Königshaus mit seinen Folterknästen und seinem Kashoggi-Mord aus anderm Holz geschnitzt, oder unser türkischer NATO-Kumpan mit seinen zigtausend Verhafteten und in Massen-Prozessen drakonisch Bestraften: beide sind völlig Kritik-resistent - ganz abgesehen vom Tschad, wo die Ex-Kolonialmacht in Person des weltmännischen Macrönchens ihrem Statthalter und Waffen-Abkäufer, dem verstorbenen Militär-Putsch-Autokraten, die letzte Ehre erweist, und dem neuen Putsch seines Sohnes und Nachfolgers die erste Ehre...

Eine Lüge muß nur groß genug sein und oft genug wiederholt werden, dann wird sie schon geglaubt, wie bereits Hitler und Goebbels wußten.

Sonntag, 18. April 2021

Wladimir der Schreckliche - die Russische Gefahr

Die tschechische Regierung verweist 18 russische Botschafts-Angestellte des Landes, weil ihr Geheimdienst festgestellt hat, daß sie Mitglieder russischer Geheimdienste sind - na sowas: als wäre das nicht in allen Botschaften der Welt so, und als würden nicht vor allem US-Botschaften in der Regel zu fast 100% aus Geheimdienstlern bestehen... Diese Russen sollen plötzlich für die Sprengung von Munitionslagern in Tschechien vor 6 Jahren verantwortlich sein, die internationale Rüstungskonzerne zwecks Lieferung an die West-Ukraine angelegt hatten: selbst wenn die Russen autonomistische Ost-Ukrainer bei dieser quasi Friedens-Mission auch nur unterstützt hätten (und diesen gleichzeitig Waffen liefern würden), wäre das weniger zu verurteilen, als Aufbau und Bewaffnung von radikal-islamistischen Söldner-Trupps (Bin Laden, Al Qaida, Al Nusra, IS) durch den Westen und seine wahabitischen Freunde für Afghanistan, Bosnien und Syrien, ganz zu schweigen von der Unterstützung des Putsches in der Ukraine.

Der diesbezüglich verdächtige US-Patriarch Biden hatte albernerweise schon zuvor russische Diplomaten wegen der eigentlich widerlegten "russischen Cyber-Attacke auf den US-Wahlkampf" ausgewiesen, die "Sanktionen" verschärft und droht Rußland mit noch mehr "Konsequenzen, falls Nawalny stirbt", der im Knast in den Hungerstreik getreten ist und künstliche Ernährung verweigert - da "seine" Ärzte keinen Zutritt haben, sind deren Nachrichten über seinen angeblich dramatischen Zustand leider nicht beweisbar: aber nicht nur Deutschland kennt sich ja sowohl mit "theatralischen" Hungerstreiks von Gefangenen, als auch mit echten Hungerstreik-Toten ohne internationale "Konsequenzen" aus (Holger Meins, Bobby Sands u.a.), nicht zu reden von "Konsequenz"-losen Zuständen in US-Knästen (oder arabischen, philippinischen usw.)... Keine Regierung weltweit droht im übrigen "Konsequenzen" an, falls Julian Assange in britischer Isolations-Haft stirbt, oder der kranke Leonard Peltier, der seit 45 Jahren ohne Beweise in US-Knästen sitzt - beide echtere Freiheits-Helden, als der dubiose Nawalny...

Entlang der russischen Grenze veranstaltet die NATO anti-russische Groß-Manöver, ein US-Flugzeug-Träger kreuzt provokant vor der Krim im Schwarzen Meer (und einer ebenso im Persischen Golf), der US-Reaktionär Biden bezeichnet Putin öffentlich als "Killer", und der rechtslastige ukrainische Komiker Selenskij hat NATO-Hilfe verlangt, nachdem er Rußland kaum verhohlen einseitig den Krieg erklärt, die Besetzung der Krim angedroht und entgegen dem "Minsker Abkommen" die Bombardierung der autonomistischen Ost-Ukraine wieder begonnen hatte - worauf die NATO ihm zumindest moralische und natürlich logistische Unterstützung zugesagt hat (mittels neuer Munitions-Lager in Tschechien vielleicht?).
Wenn daraufhin Rußland Truppen an die Grenze der Krim und der zur Ost-Ukraine verlegt, redet der Westen von "unerträglicher und brandgefährlicher Provokation"... Wenn Putin nicht ein stoischer Rationalist, sondern so ein bösartiger Hysteriker und Provokateur wie US-Biden, NATO-Stoltenberg und deren Vasallen wäre, gäbe es längst einen Weltkrieg...

Weder Rußland seit Ende der SU (und auch nicht die SU seit dem 2. Weltkrieg, wenn man die Interventionen in Ungarn 1956 und in der Tschechoslowakei 1968 mit dem Vorgehen Spaniens gegen das Unabhängigkeits-Referendum Kataloniens von 2017 vergleicht), noch China seit Gründung der Volks-Republik, sind irgendwie imperialistisch aktiv geworden, im Gegensatz zum anglo-amerikanischen (und dem rest-französischen) Imperium und der NATO mit ihren post-kolonialen Interventions-Kriegen und weltweit organisierten unaufzählbaren Militär-Putschen gegen unliebsame post-koloniale Regierungen.
Sowohl Rußland, als auch China, haben, unbesehen aller Unzulänglichkeiten, immer eine föderale Politik der autonomen Teil-Republiken betrieben, wovon in westlichen bzw. NATO-Ländern Sami, Schotten, Waliser, Bretonen, Sorben, Katalanen, Korsen, Sarden und Kurden nur träumen können - einzig die Kosovo-Albaner bekamen ihren eigenen Mafia-Staat, weil die USA diese "autonome" Exklave als Basis für ihren gigantischen Balkan-Militär-Stützpunkt (samt CIA-Drogen-Umschlag-Platz) brauchen: die angebliche US-Anti-Drogen-Behörde "DEA" ist längst eine Unter-Behörde der Geheim-Dienste, wie spätestens seit Bekanntwerden der "Iran-Contra"-Affäre und der "Noriega-Connection" des faschistoiden US-"Marines"-Offiziers O. North bekannt ist.

Sowohl Rußland, als auch China, schlagen sich seit langem mit der US-/NATO-Schürung religiöser und ethnischer Konflikte herum: Islamisten in den Kaukasus-Republiken und in Uigurien, Kapitalismus-Fans in Hongkong, sowie die romantisierte Mönchs-Diktatur in Tibet (das aus chinesischer Sicht, nicht ganz zu Unrecht, wie im Fall der Krim, "wieder eingegliedert" und "befreit" wurde) - während weder Rußland, noch China, jemals die "Black Panthers", die "Weathermen" oder das "American Indian Movement" in den USA, oder die "RAF", "Robin Wood", "Lotta Continua", die "IRA" oder die "ETA" in Europa, unterstützt haben: die alten "Seidenstraßen"-Mächte sind offenbar viel schlauer...

Während reihenweise westliche Propaganda-Lügen und Repressions-Taktiken, Völker-Rechts-Brüche und Kriegs-Verbrechen ganz oder nahezu bewiesen sind, liest man in der hiesigen Presse (und hört in den "Nachrichten") nur von unbewiesenen Greueltaten der "bösen" Mächte: dubiose "Giftgas-Attacken", Attentate auf Zivil-Flugzeuge (von "Lockerbie" bis "MH 17"), finstrere Straf- und Internierungs-Lager als Guantanamo und Abu Ghraib, schlimmere Polizei-Brutalität als in Frankreich oder in den USA - wozu soll das gut sein, wenn nicht allein zur Profit-Maximierung der Rüstungs-Industrie, die sich vermutlich (müßte man mal recherchieren) bereits in die Mittelgebirge zurückzieht, weil dank ihrer Aktivitäten die Meeresspiegel steigen?

(vgl. M. Bröckers / P. Schreyer: "Wir sind die Guten. Ansichten eines Putin-Verstehers")

Freitag, 16. April 2021

Die "Verfassungs"-Dackel lupfen den Berliner Mieten-Deckel

Die gradezu venezianischen Kostümträger des "Verfassungs"-Gerichts haben hübsch formalistisch ausgefuxt, daß der Berliner Mieten-Deckel ein unzulässiger föderaler Alleingang gewesen und demzufolge "verfassungswidrig" sei... Die zunehmende Aushebelung des Rests von bundesdeutschem Föderalismus ist ja nichts Neues, wie man gleichzeitig am zentralistischen Versuch sieht, flächendeckend sinnlose "Corona"-Total-"Lock-downs" zu verordnen (Frankreich hat solche Restriktionen bald seit einem halben Jahr und hat trotzdem Europa-weit die höchsten "Inzidenz-Zahlen" - was auch immer diese Zahlen aussagen sollen: logischerweise, da über 99% der "Inzidenzien" symptomlos sind, zeigen sie wohl eher eine wachsende Herden-Immunität an, als eine Menschheits-bedrohende Pestilenz...) - abgesehen davon, daß immer mehr nationale Kompetenzen an die noch undemokratischere "EU-Kommission" ausgelagert werden, und zwar (wie man nicht nur am Umgang mit den rechtradikalen Polen und Ungarn sieht) nicht die für gemeinsame gerechte Sozial-, Lohn-, Steuer-, Rechts-, Öko-, Demokratie- und Freiheits-Standards, was ja noch einsehbar wäre, sondern nur die für Kapital-freundliche "Freihandels"- und "NATO"-konforme Militär-Standards...

Ähnlich kann sich die Bau- und Immobilien-Mafia nun nach dem Erfolg ihrer Lobbyisten, also dem formalistischen Erfolg der "Verfassungs"-Klage der neoliberalen "CDU"- und "FDP"-Abgeordneten, über die altgewohnten Profite freuen, falls sie noch Käufer für ihre teuren Neubau-Wohnungen finden - die Verblendeten und/oder Korrumpierten von Söder über Lindner bis Scholz und ihre Gläubigen propagieren unverdrossen den "freien Markt" als Generallösung, obwohl der in allen deutschen und europäischen Metropolen, wenn nicht weltweit, in humanitärer Hinsicht kollabiert: man hat den sozialen Wohnungsbau gestoppt und dessen Restbestände und die kommunalen Wohnungs-Gesellschaften (ähnlich wie Krankenhäuser und Infrastruktur-Betriebe) an "Investoren" verschleudert, den Genossenschafts-Gedanken verwässert, statt ihn auszubauen, und den Kapital-"Markt" dereguliert, sodaß der Spekulation und der Steuerflucht Tür und Tor geöffnet wurden und die bekannte Umverteilung von unten nach oben, nicht nur auf dem Wohnungs-"Markt", immer grotesker wurde...

Was die Profit-orientierte Mieten-Explosion und Bevölkerungs-Vertreibung betrifft, ist Berlin ja noch harmlos gegenüber München, Düsseldorf, Hamburg, Paris, Barcelona, London, Kopenhagen usw., ganz zu schweigen von San Francisco, Bombay usw.
Den selbst in Berlin aber sozial absolut notwendigen Mieten-Deckel nun mit spitzfindigen anti-föderalen Argumenten zu kippen, statt ihn zum legitimen Präzedenz-Fall für ganz Deutschland, die "EU" oder am besten die ganze Welt zu erklären, ist entweder sozial-darwinistische Blödheit oder bezahlte asoziale Arroganz: dieser Tage hört man, daß z.B. in Los Angeles, im Vorzeige-Land des "freien Marktes", die Zahl der Raubüberfälle und Morde exorbitant zugenommen hat und der klassische Streit ausbricht, ob härtere Strafverfolgung oder mehr psycho-soziale Vorbeugung die Antwort sein sollten - die anti-kapitalistische Antwort wäre ganz einfach: gebt den Leuten anständige und bezahlbare Wohnungen und ein menschenwürdiges Auskommen samt kostenloser Kranken-Behandlung, und keiner wird mehr seinen Nachbarn abstechen oder ihm sein "Smart-Phone" klauen.

In Kasten-Gesellschaften, wie den europäischen, muß der Staat in den "Markt" eingreifen: das ist keine, wie die "Markt"-Radikalen behaupten, "Verzerrung des [sakrosankten] Marktes", sondern die einzige Möglichkeit, den entfesselten "Markt", also den Raubtier-Kapitalismus, zum menschlichen Wohl zu zähmen und zu entzerren, also der Herrschaft der Finanz-Industrie zu entziehen - wünschenswert wäre eher der Tod aller überregionalen (und vor allem der globalen) "Märkte", die von brutalen Freibeutern, militärischen Eroberern, Sklaven-Händlern und puritanischen Hexen-Verbrennern erfunden wurden, wie man in jedem Geschichts-Atlas (also in der Sieger-Geschichtsschreibung) zwischen den Zeilen nachlesen kann.

Mittwoch, 14. April 2021

Wer einmal beim Lügen ertappt wurde, dem glaubt man nicht mehr - jedenfalls war´s mal so

Diese alte Volksweisheit gilt heutzutage offenbar weder für Politiker, noch für Wissenschaftler oder Journalisten: korrupte Lügner und Betrüger, wie Schäuble, Netanjahu, Bolzonaro und Konsorten bleiben in Amt und "Würden", allerorten werden Bankster und Spekulations-Millionäre zu "Präsidenten", käufliche Scharlatane wie Drosten werden zu Gurus und reaktionäre Propaganda-Maschinen wie "Bellincat" zu Wahrheitsverkündern.

Wir wurden und werden überall und ständig belogen, wie es mal früher, mal später rauskommt, oder wie es die amtliche "Geheimhaltung" von Akten ("9/11", "NSU", Impfstoff-Kaufverträge...) eigentlich schon selbst beweist: dem, was volkt, wird schließlich treuherzig versichert, wer nichts zu verbergen habe, habe auch vor Überwachung nichts zu befürchten... Nichts zu fürchten hat aber nur die alles verbergende herrschende Kaste: Subventions- und Steuer-Betrüger, Schmiergeld-Zahler und -Empfänger, Kriegsgrund-Lügner, Statistik-Fälscher, Amts-Mißbraucher, politische Heuchler und Bauern-Täuscher aller Art laufen frei und wohlhabend herum, während kleine Drogen-Händler und Schwarzfahrer im Knast sitzen - das, was volkt, ist´s so gewöhnt und glotzt andächtig die Devotionalien anläßlich des überfälligen Todes des feudalen englischen Reptils "Prinzgemahl Philipp, dekretierter Herzog von Edinburgh", statt sich über die Privilegien der etablierten Herrschenden aufzuregen, dank derer diese im Gegensatz zum Proletariat auch noch die durchschnittliche Lebenserwartung weit übertreffen (Louis XIV., H.J.Abs, Adenauer, Franco, Pinochet, Thatcher, Buffett...). Das, was volkt, scheint zu glauben, den mittelalterlichen Feudalismus überwunden zu haben, und der Eindruck vom offensichtlichen kapitalistischen Neo-Feudalismus (s. J. Ziegler: Das Imperium der Schande, 2005) sei eine "Verschwörungs-Theorie"... 

Genauso andächtig glaubt das, was volkt, an die widersprüchlichen Zahlen, Voraussagen und Maßnahmen der politischen, "wissenschaftlichen" und medialen Herrscher-Kaste in Bezug auf die "Corona"-Panik (s. meinen Eintrag vom 5. April: "Pandemie"), obwohl all diese im Lauf der vergangenen 15 Monate mehrmals von vorne nach hinten und oben nach unten (und umgekehrt) revidiert wurden und das arme Spahn sogar "Irrtümer" einräumen mußte (und unlängst auch das wenig zerknirschte Merkel) - genau besehen basierten diese "Irrtümer" aber auf Lügen (wie "mit Corona gestorben", angebliche "Überlastung der Krankenhäuser"...), ähnlich wie die "irrtümlichen" Kriege gegen Jugoslawien, Afghanistan und Irak, oder sogar auf garnichts, wie die Zerstörung Libyens und die Bombardierung Syriens.

Das, was volkt, glaubt unverdrossen und hypnotisiert an jede neue Wendung der bekannten notorischen Lügner, an die seit 15 Jahren gleich falschen Droh-Szenarien von Drosten, an die ewig-gleichen Archiv-Bilder aus hektischen Intensiv-Stationen (heute hab ich witzigerweise zum zehnten Mal die genau selbe "dramatische" Aufnahme als Panik-Hintergrund-Illustration gesehen) und Sarg-Lagern, an relationslose Zahlen, an die Notwendigkeit riskanter Impfungen und an die Notwendigkeit immer radikalerer Maßnahmen von Ent-Gesellschaftlichung (anglizistisch, aber inhaltlich kaum verharmlosender "social distancing" genannt).

Ihr "Opfer", ihr habt 45 Jahre lang den angedrohten "sowjetischen Atom-Angriff" (und seither dank deren Gas-Lieferungen den sibirischen Winter und die angebliche "russische Aggression") überlebt, 20 Jahre lang den angedrohten globalen "islamischen Terror", die angedrohte "Schweinegrippe", die angedrohte "Finanzkrise" und die angedrohte "Corona-Pandemie" - wie lange wollt ihr den Propaganda-Lügen noch glauben?

(Mein häufiges Plagiat "was volkt" hab ich endlich mal geguglt: es stammt offenbar vom West-Berliner Kabarettisten MARTIN BUCHHOLZ, der es aus gegebenem Anlaß 1993 als "Wir sind, was volkt" erfand - schon aus diesem Grund wünsche ich diesem wohl bald 80-jährigen Ruheständler ein längeres Leben, als dem albernen Philipp, und DANKE ihm für die geniale Wort-Schöpfung und hoffe, ich darf sie weiterverwenden !)

Donnerstag, 8. April 2021

"Europa" ist für´n Arsch, beim Zeus und beim Wilhelm Tell !

Ausgerechnet ein Schweizer (Felix Tissi), ein Bürger des ersten antifeudalen (=bürgerlichen) "Staates" Europas, dessen ökonomisches Überleben seit seiner Gründung (der Legende nach 1291 - zum "Eidgenossen"-Mythos siehe Max Frisch: "Wilhelm Tell für die Schule") nichtsdestotrotz ohne die permanente Vermietung von Söldnern an die feudalen Imperialisten Rest-Europas gescheitert wäre (das symbolische Überbleibsel davon ist die päpstliche "Schweizergarde"), der "Staat", der selbst in einen albernen "christlichen" Sekten-Streit verfiel und der bis heute aus Gründen der "Neutralität" (oder eher des "Bank-Geheimnisses"?) nicht zur "EU" gehört - also ein Schweizer dreht einen "auf blasphemische Weise gottesfürchtigen filmischen Essay" über "Europa", eine mit dem Schicksal (und mit einem sogenannten "Gott") hadernde angebliche "Griechin": Gottlos Abendland - Die ganze Doku | ARTE.

Aber was, bitte schön, hat die mythische phönizische Prinzessin "Europa", die sich vom geilen Zeus, dem letztlich machtlosen Patriarchen einer homerisch-legendär hedonistisch-inzüchtigen himmlischen Dynastie, in Gestalt eines Stieres (wurde sie dabei zur Kuh, oder er zum Dionysos?) verführen oder vergewaltigen ließ, mit dem schlechtgelaunten jüdischen Über-"Gott" aus den tristen arabo-semitischen Geröllfeldern zu tun, den zuerst komischerweise als "Christentum" die materialistischen Römer und dann mittels Schwert und Feuer die gradezu griechisch-fröhlichen "Barbaren" des Nordens aufgezwungen bekamen, und schließlich als "Islam" die genügsamen Wüsten-Hirten des Südens, worauf beide "Religionen" beinahe den gesamten Rest der Welt militärisch, ökonomisch, säkular und "geistlich" kolonisiert haben? Der Monotheismus ist weltweit ein historischer Scherz, der zu nichts anderem, als zu metaphysisch sanktioniertem Imperialismus nutze war, und er ist seit mindestens 250 Jahren philosophisch tot - Tissis fiktiver Monolog einer "aktuellen Europa", einer offenbar Obdachlosen, die per Anhalter durch "ihre EU" tingelt, an die Adresse eines überheblich schweigenden abstrakten "Gottes" ist also doppelt sinnlos: wie, zur Hölle, kann ein vernünftiger Mensch nach Kant noch von "einem Gott" reden? (Aber wie konnten vor Kant auch Geister wie Newton, Leibniz, Spinoza usw, von "einem Gott" reden?)

Und was, bitte schön, haben die "europäischen" Länder anderes gemeinsam, als die pathologische Inquisition und den verfickten Kapitalismus, der die Klima-Krise, die Arm-Reich-Schere, den Hunger und die aktuellen Stellvetrteter-Kriege erzeugt hat? - Selbst wenn einem "humanistisch" das reaktionäre Diktum von den "faulen Griechen" widerstrebt und man hämisch Bölls "Anekdote von der (mediterranen) Arbeitsmoral" konsumiert, bleibt man irgendwie ein Kind der hiesigen protestantischen Arbeitsmoral und muß, ehrlich gesagt, über seinen Schatten springen, um auch nur italienische oder griechische Mentalitäten, ganz zu schweigen von syrischen, afghanischen oder afrikanischen Kriegs- oder Wirtschafts-Flüchtlingen, als "gleichberechtigte" Individuen zu akzeptieren: mediterrane und außer-europäische Männer werden unterschwellig als mafiöse Tagediebe betrachtet, slawische und außer-europäische Frauen unterschwellig als Sex-Sklavinnen, und außer-europäische Jünglinge unterschwellig als Drogen-Dealer, Taschendiebe oder unterbezahlte Liefer-Fahrer: noch die wohlmeinendsten "Unteilbar"-Ideologen sind in Wirklichkeit paternalistisch, also überheblich oder "suprematistisch" - global gesehen also faschistisch.

In meiner provinziellen Heimatstadt gab es einen veritablen "Mohren" mit einem ganz "deutschen" Vornamen, der als Kleinkind von einem wohlhabenden Ehepaar adoptiert worden war: er war trotz seiner Hautfarbe "deutscher", als jeder wie auch immer erfolgreiche italienische oder türkische "Gastarbeiter" - es ist eine Frage der Sprache und der Kultur: einerseits der regionalen, und andererseits der politischen Kultur, d.h. auch wenn der "Mohr" samt Lokal-Kolorit und Akzent so groß wurde, wie ich, wäre er, wie jeder vergleichbare "Weiße", auf der andern Seite des Grabens, falls seine privilegierten Adoptiv-Eltern ihn á la Obama in kapitalistische Ämter befördert hätten...

Ehrlich gesagt nervt es doch schon allein, mit jemandem nur auf "Pidgin"-Deutsch (oder erst recht beiderseits "Pidgin"-Englisch) reden zu können, so nett das "Yassou" oder "Salute" mit einem mediterranen Tavernen-Wirt spontan auch sein mag: das Gelaber vom "europäischen Geist", das in jeder "großen" Rede auftaucht, ist ein Witz.

Aber wieso sollte die kapitalistische Ideologie vom weltweit je nach "Markt-Preis" austauschbaren Proletariat überhaupt zum Wirtschafts-Prinzip werden? Bloß wegen einem pseudo-rationalen Geschwafel von Thomas Malthus, David Ricardo und Adam Smith im 18. Jahrhundert? - Der daraus folgende Sozial-Darwinismus ist längst als Geißel der Menschheit erkannt.

Genauso ist "Europa" (ganz zu schweigen von der "Globalisierung") nicht nur eine Fiktion, sondern eine Geißel der Menschheit: jede Zentralisierung ist ein Fluch, und kein "Fortschritt" - außer für die Krämer-Kaste (also die Börsen-Heinis), die seit der französischen "Revolution" die Welt beherrschen möchte und das bereits weitgehend tut: wer da mitreden will, darf sich nicht als "Bayer" oder "Ostfriese" bezeichnen, auch nicht als "Deutscher" (was eh ein Kunst-Begriff ist), sondern als fiktiver "Europäer", oder am besten gleich als "Weltbürger", obwohl es solche garnicht gibt - es sei denn als ökologisch verantwortliche Individuen, die allerdings schließlich doch lokal handeln müssen, wozu sich aber am Ende niemand wirklich bequemen will: "Wenn die Chinesen rücksichtslos qualmen..., dann muß ich ja wohl nicht meinen Müll trennen...", oder: "Was können wir dafür, wenn die in Nigeria, in Indien oder in der Türkei unsern Elektronik- und Plastikmüll nicht umweltgerecht entsorgen?" - die jahrhunderte-alte Arroganz des Drecks- und Sklavenarbeit auslagernden Imperialismus.

Selbst das idealisierte "Europa" ist nur ein Beweis für den Raubtier-Kapitalismus: genauso, wie weltweit, gibt es innerhalb von "Europa" Billiglohn-Länder und Unternehmens-Steuer-"Paradiese", wie jeder weiß oder zumindest wissen könnte: die pandemischen "Europa"-Bekenntnisse präsidialer Reden und popularistischer Interviews mit verblendeten "Euro-Bürgern" sind bloß ein Zeichen für die erfolgreiche Propaganda des Systems, ähnlich des Erfolgs der "Tiroler-Musik" bis nach Flensburg und Texas... 

Die einzige soziale, ökonomische und ökologische Rettung ist der Regionalismus, und zwar der sub-nationale, sofern wir nicht vom schwach bevölkerten Grönland reden, das sich offenbar bewundernswerterweise grade aus der globalen "Nach-uns-die-Sintflut"-Ressourcen-Vermarktung verabschieden will: alles Gute, mutiges Grönland!

Wir brauchen keine undemokratische "EU", keinen Sinai-Monotheismus, keine "WTO" und keinen "IWF" (ganz zu schweigen von "CIA", "NSA" und "BND"), keinen Aristoteles und keinen Kopernikus, keine "Weltregierung" und keine "künstliche Intelligenz", sondern einen menschlichen Maßstab und eine Wiederherstellung von Gesellschaft.

Die hysterischen, militaristischen, pädophilen Alt-Griechen (und ihre geistlosen römischen Kopisten, die wir nachahmen) waren trotz Pythagoras noch nicht so weit, wie die Irokesen und andere "Naturvölker", oder wie die Inder und Chinesen: die europäische Geschichte ist eine Fälschung von leider erfolgreichen Barbaren!

Nichtsdestotrotz sind sowohl die antiken griechischen Wissenschafts-Philosophen, als auch die der italienischen "Renaissance" und die der deutschen "Aufklärung" das Produkt von un-imperial "zersplitterten" politischen Verhältnissen, die in der herrschenden Geschichts-Schreibung so gern wegen der "Freihandels-Hindernisse" bedauert werden: die "nationalen" Einigungen sowohl Griechenlands unter Alexander, als auch Italiens und Deutschlands im 19. Jh. haben samt dem vermaledeiten "Freihandel" zu nichts weiter als einer elenden Verflachung der Kultur geführt (in Deutschland zum "Wilhelminismus", dessen preußische Stupidität H. Mann im "Untertan" entlarvt hat): jede zentralistische Struktur führt zum Tod des Geistes, wie schon der "Sonnenkönig" Louis XIV. gezeigt hat, dessen absolutistisch hohlem Barockoko-Ritual das ganze "aristokratische" Europa bis nach Rußland mechanisch nachgestelzt ist.

"Europa" - das ist Karls, Napoleons und Hitlers Imperialismus; der "Code Civile" und "Kraft durch Freude" oder die "Autobahnen" rechtfertigen garnichts ! Wen interessieren heute in Wirklichkeit noch die imperialen Phantasien oder angeblichen Taten der legendären "Helden" des "Geschichts"-Unterrichts, wie Alexander oder Charlemagne, die naturgemäß völlig folgenlos blieben, im Gegensatz z.B. zum posthumen völlig dezentralistischen "Sudelbuch" von Georg Chr. Lichtenberg, dem erleuchtetsten Aphoristiker des nicht "vereinten Deutschlands"...

Sonntag, 4. April 2021

"Pandemie" - das "Ding an sich" ist nicht erkennbar, wie Kant schon androhte

Was uns beunruhigt, sind nicht die Dinge selbst, sondern die Meinung, die wir über die Dinge haben, sagte schon der alte Grieche Epiktet vor 2000 Jahren...
Kant fügte im Geist Platons hinzu, daß wir die Dinge an sich sowieso nicht erkennen können, sondern uns nur an den Erscheinungen und unsern Begriffen von den Dingen entlanghangeln, und Schopenhauer verschärfte das dahin, daß die Welt nur eine Vorstellung sei: die neurologischen Erkenntnisse der bisher folgenden 2 Jahrhunderte geben ihm im Wesentlichen recht - z.B. ist die visuelle Wahrnehmung der Welt, unser vorherrschender Sinn, keineswegs rational, optisch oder materialistisch erklärbar, sondern eine rein subjektive (wenn auch offenbar gattungs-übergreifende) Interpretations-Leistung des auf seltsamen Umwegen "wahrnehmenden" zentralen Nerven-Systems und zu einem gewissen Grad unabhängig von "objektiven" Fakten: die bisher erkannten neuronalen Verknüpfungen widersprechen in jeder Hinsicht dermaßen den "Effizienz"-Gedanken derzeitiger Informations- und "KI"-Ingenieure, daß man der "Natur" jegliche "Vernunft" absprechen müßte, und mithin der "Evolution" jede inhärente "Fortschrittlichkeit" - was ja auch am erfolgreichen Überleben ineffizienter, anfälliger und "umständlicher" Mutationen (wie z.B. des Menschen) sichtbar wird, ganz abgesehen vom Überleben primitivster Entwicklungsformen, wie nicht zuletzt Bakterien und Viren, ohne die wir garnicht leben könnten: wir haben 1-2 Kilogramm lebensnotwendige körperfremde Mikro-Organismen im Darm und Un-Millionen Exemplare dazu als Schutz auf unserer Haut, sowie Einsprengsel von Bakterien- und Viren-DNS in unserm Genom - wie ein Wald als Symbiose von Bäumen, Kräutern, Insekten und Pilz-Rhizomen ist der Mensch, wie jedes Tier, ein symbiotisches Biotop...

Inzwischen hat sich ein Pseudo-Rationalismus etabliert: ein primitiv-religiöser "Wissenschafts"-gläubiger Materialismus, der sich eine vorgestellte kohärente Welt herbeiredet, für inkohärente Phänomene wichtigtuerisch tautologische Begriffe ("Emergenz", "Autopoiese", "Resilienz" usw.) erfindet und selbst ihr widersprechende Tatsachen und Zahlen mit einem evangelikalen "Halleluja" in ihren Beweis verwandelt.
Die WHO hat "Corona" zur "Pandemie" erklärt, als einzig und allein in China 30 oder 50 Leute an einer untypischen Lungenentzündung gestorben waren. Als sich "Corona" offensichtlich in Form einer Winter-2020-Grippewelle verbreitete, hieß es im von Fans zärtlich so genannten Schland: alles halb so wild... Wie jedes Jahr starben an der Infektion fast ausschließlich sehr Alte, Geschwächte und Vorerkrankte, aber ab irgendwann wurde jeder Altersschwache, Herz- oder Krebskranke als "Corona-Opfer" bezeichnet, wenn posthum eine zusätzliche "Corona"-Infektion festgestellt wurde... Auf dem Höhepunkt der Welle wurde versichert, es werde keine Quarantäne-Maßnahmen geben, und eine Woche später, als die Kurve gerade zu sinken begann, wurde der erste "Lock-Down" verordnet...
Eine Welle der relationslos verbreiteten Zahlen und wild spekulativen Prognosen rollte an, ungeachtet dessen, daß die "Übersterblichkeit" geringer war, als während der kaum beachteten heftigen Grippewelle von 2017/18 (ganz zu schweigen von der "Asien-Grippe" 1956 und der "Hongkong-Grippe" 1968 mit in Schland allein je rund 40.000 stoisch hingenommenen Toten), und der seit 15 Jahren als Falsch-Alarmist, Panik-Schürer und "PCR-Test"-Profiteur bekannte Drosten stieg zum Laber-Propheten der "Krisen"-Regierung auf und schwafelte drohend von "hunderttausenden von Toten".
Vorgeblicher Grund für den "Lock-Down" wurde mangels wirklicher Pestilenz die "drohende Überlastung der Krankenhäuser", von der allerdings in Schland nichts zu bemerken war, obwohl das Gesundheits-System seit langem teilprivatisiert und krank-gespart worden war (noch nach Beginn der "Krise" wurden 2020 über 30 "unrentable" Krankenhäuser samt ihrer Intensiv-Stationen geschlossen und flächendeckend aus finanziellem Kalkül über 8000 Intensiv-Betten "abgemeldet"! - Schlimmer noch ist die Lage der Gesundheits-Systeme in Italien, Spanien, Griechenland und Frankreich, ganz zu schweigen von den Gesundheits-Entwicklungsländern USA und Brasilien, die entsprechend mehr Probleme mit der Grippewelle hatten...).

Inzwischen mußten die inflationären "Corona-Toten" zur Beruhigung des langsam zweifelnden Publikums in offizieller Diktion in "an oder mit Corona Gestorbene" umbenannt werden, aber das spielte bald keine Rolle mehr, da es längst nicht mehr um sie ging, außer in sinnlosen "Nachrichten" über unreflektierte absolute Zahlen: Indien habe z.B. "weltweit die zweithöchste Zahl" der "an oder mit" Gestorbenen - in Relation zur Gesamtbevölkerung sind das allerdings weniger, als im vergleichsweise harmlos betroffenen Schland... In den USA stirbt plötzlich fast niemand mehr an Krebs oder Herz-Krankheiten, weil nach dem Vorbild Italiens sogut wie jeder Tote als "Corona-Opfer" gilt...

Zum Schreckenswert wurden indessen die "Fallzahlen", d.h. nicht die Fälle von "Corona"-Erkrankungen oder -Toden, sondern die Zahl der "positiv Getesteten", also aller, bei denen auch nur der kleinste tote Schnipsel eines "Corona"-Virus nachgewiesen werden konnte, auch wenn über 99% ohne jegliches Symptom blieben - theoretisch eher ein Zeichen für  erfolgte "Herden-Immunität", als für eine drohende oder grassierende "Pandemie"... Die geheimnisvollen "Inzidenz-Zahlen" und "R-Werte" wurden trotzdem zum propagandistischen Damokles-Schwert für die nähere Zukunft dessen, was volkt, und entsprechend will dessen Mehrheit brav und verängstigt den "totalen Krieg" mit "Lock-Down", "Social Distancing", unzuverlässigen Tests und riskanten Impfungen, so wie nach Goebbels´ "Sport-Palast-Rede" den sinnlosen Kampf bis zum utopischen "Endsieg"... (Goebbels kam immerhin noch ohne Anglizismen aus, die sich offenbar "harmloser" anhören sollen, als "Ausgangs-" und "Kontaktsperre", wie sie üblicherweise nach Militär-Putschen verhängt werden...)

Daß "Wissenschaft" nicht rational oder sogar objektiv, sondern eine Glaubens-Frage ist, hat sich dadurch nebenbei erwiesen: allein Regierungs-Linien-treue "Koryphäen" und Lobbyisten von Pharma- und Sanitär-Industrie gelten noch als "Wissenschaftler" - alle anderen ungeachtet ihrer akademischen Weihen und Verdienste als "Verschwörungs-Theoretiker" und/oder "Rechts-Populisten" (ein solcher bin ich wahrscheinlich schon, weil ich oben Goebbels positiv Anglizismen-Abstinenz attestiert habe...).

Schließlich kam die "Erlösung": die im Eilverfahren "getesteten" Impfstoffe - Nebenwirkungen und sogar Todesfälle wurden, im Gegensatz zu "Corona, auf "Vorerkrankungen" geschoben, aber der Stoff von "Astra-Z." geriet trotzdem ins Visier: plötzlich hieß es, er sei nur für "unter 64-Jährige" zu empfehlen, und nach dem Auftreten von Thrombosen und Todesfällen bei jungen Leuten soll er nun nur noch für "über 60-Jährige" geeignet sein - jedenfalls nach Ansicht der deutschen Regierung: im übrigen Europa und anderswo haben Regierungen andere Ansichten... Viel Glück also denen, die an diesem weltweiten Feld-Versuch teilnehmen (ganz zu schweigen von den neuartigen genveränderten RNS-Mitteln von "Pfizer" und Konsorten, die ebenfalls bereits in den "Mainstream"-Medien verschwiegene Nebenwirkungen zeigen und deren Langzeit-Wirkungen genauso unbekannt sind, wie die angeblichen Langzeit-Wirkungen einer "Corona"-Infektion...).

Eigentlich könnte sich das "Corona"-Regime doch beruhigt zurücklehnen: die "Querdenker", die ohne "Hygiene-Regeln" einzuhalten demonstrieren, und die aufmüpfige Jugend, die sich in Parks und ländlichen Scheunen zu "illegalen" Raves versammelt oder "Home Parties" veranstaltet, müßten nach herrschender "wissenschaftlicher" Ansicht schließlich bald ausgestorben, d,h, an "Corona" gestorben sein - aber darauf scheint man selbst in kinderlosen Regime-Kreisen (z.B. das asexuelle Merkel und das homosexuelle Spahn) nicht zu vertrauen: so scheinen die diversen Formen von "Lock-Downs" offenbar nichts anderes zu sein, als ein Massen-Experiment in "akzeptabler" Zumutbarkeit von Freiheits-Beschränkungen, und keine "notwendigen Gesundheits-Schutz-Maßnahmen": dazu sind die "Maßnahmen" allzu absurd, widersprüchlich und sinnlos... Nicht zu reden vom absehbaren Massen-Bankrott in Einzelhandel, Gastronomie und Kultur, der nach Ansicht einiger das eigentliche Ziel der "Maßnahmen" sein könnte: eine von wenigen Monopolen und einer digitalen Finanz-Industrie beherrschte Welt.
Aber das menschliche Todes-Trauma besiegt man nicht durch die Rettung moribunder Greise auf Kosten des sozialen Ruins durch willkürliche und absurde "Hygiene"-Vorschriften.

Kurtz (mit J. Conrad´s "Herz der Finsternis" und F. Coppola´s "Apocalypse Now") gesagt: wir leben in einer vorgestellten Welt von apokalyptischem Ausmaß, die weder etwas mit der "Realität" zu tun hat, die wir alltäglich erfahren, noch mit der "Idealität", die wir alltäglich erträumen - diese Verbindung von "Realität" und "Idealität" ist aber die einzige sinnvolle Grundlage der menschlichen Existenz - es empfiehlt sich die Lektüre von E. Friedells "Kulturgeschichte der Neuzeit", v.a. Band 1 über die "Inkubationszeit" der "Renaissance": die zugleich reale und mythische Pest als Beginn der "Neuzeit"...

Freitag, 2. April 2021

Myanmar? - Heute vor 150 Jahren gab es eine bessere Welt: die Pariser Kommune

Wenn auch nur für 72 Tage: vor genau 150 Jahren war die Pariser Kommune (18.3.-28.5.1871) auf ihrem Höhepunkt: "Luxus für Alle" nennt K. Ross ihr Buch über die "politische Gedankenwelt der Pariser Kommune" (2021).
Sie war die erste Räte-Republik und der erste Versuch, die Ideale der verkorksten französischen (und der US-amerikanischen) "Revolution" in die Tat umzusetzen: nämlich "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit", die noch heute unberechtigterweise jedes Formular und Gebäude, sowie jeden Stempel der "Fünften Französischen Republik" verunzieren, ganz zu schweigen von der geheuchelten "Erklärung der Menschenrechte" durch alle existierenden Pseudo-"Demokratien"...

Natürlich konnte das durch die französische "Revolution" an die Macht gekommene kapitalistische Bürgertum solche Geschäfts-schädigende Experimente nicht tolerieren, und obwohl es soeben erst in Versailles vor den Preußen militärisch hatte kapitulieren müssen, erbat es sich unter dem unsäglichen Reaktionär Adolphe Thiers von den Siegern eine Sonder-Kriegs-Genehmigung und Munition, um das eigene Volk zu massakrieren, was die Preußen auch großzügig gewährten - so wurde das revolutionäre Volk von Frankreich zuerst in den auch in der Provinz aufflackernden Kommunen, und dann in Paris zu hunderttausenden mit preußischer Hilfe überrannt, abgeknallt und massen-exekutiert, Männer, Frauen und Kinder, genau wie knapp 350 Jahre zuvor die Aufständischen in den deutschen Bauernkriegen von den Schlächtern des "Bauern-Jörg" (des "Truchseß Georg von Waldburg", dessen Nachkommen noch heute zum Großgrundbesitz- und Geldadel Deutschlands gehören) und anderen faschistoiden Trupps, oder wie die "Lollarden" um 1400 und die "Levellers" im 17. Jh. in England, und desgleichen alle späteren libertären Bewegungen bis hin zu den deutschen Räterepubliken nach dem ersten Weltkrieg - ganz zu schweigen von der Nazi-Diktatur, vom Mussolini- und Franco-Faschismus, von den weltweit (und auch in Süd-Europa) grassierenden Militär-Diktaturen nach 1945 und der symptomatischen "McCarthy-Ära". Letztlich stehen in der gleichen Tradition auch Reagan´s Krieg gegen die streikenden Fluglotsen und Thatcher´s Krieg gegen die streikenden Docker in den 1980er-Jahren: siegreiche "zivile" Kriege der Oligarchien ohne direkte Todesopfer, aber mit den selben marginalisierenden Folgen für die Überlebenden... genauso wie die Todesopfer-reichen Völkerrechts-widrigen  NATO-Angriffe auf Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien, nicht zu erwähnen die Stellvertreter-Kriege im Kongo, in Mali, Somalia, Jemen usw. (Die laut UN derzeit "größte humanitäre Katastrophe" im Jemen taucht in den "Nachrichten" garnicht mehr auf, ganz zu schweigen von den Verhungernden in Madagaskar, Äthiopien usw...)

Will sagen: die "westliche Werte-Gemeinschaft" (insbesondere die USA) ist genau besehen auf dem selben Stand, wie die Militär-Diktatur Myanmars, die Plutokratie Sau.-Arabiens oder die Kleptokratien der peripheren Welt: der "Westen" hat bloß seine Untertanen bereits mittels "soft power" (Propaganda, Unterhaltung und Konsum) besser im Griff - die StaMoKap-Regierungen Chinas und Rußlands wirken dagegen wie jungfräuliche Laternen der "Aufklärung", auch wenn das nichts viel Besseres bedeutet, wie die Geschichte der "Aufklärung" beweist, und sie diesem historischen Irrweg zu folgen scheinen...

In exterritorialen US-Gefängnissen wird gefoltert, und in fast allen NATO-Staaten geht die Bullen-Soldateska genauso vor, wie in Belarus oder Rußland - auch in Deutschland, wenn man sich z.B. den "G8-Gipfel" in Heiligendamm 2007 oder den "G20-Gipfel" in Hamburg 2017 ansieht, ganz zu schweigen von den rassistischen Bullen in Frankreich, England und den USA, und von den post- oder spät-faschistischen Bullen in Spanien, Italien, Griechenland und der Türkei... Deren Foltern und Morden zu Diktaturzeiten (und wohl auch danach) wurde immer mit demselben Augenzwinkern ignoriert, wie aktuell das Auspeitschen, Steinigen, Handabhacken und Köpfen bei unsern "erlauchten" arabischen Freunden.

Die Probleme des post-kolonial-typischen Viel-Völker-Staats Myanmar sind jedenfalls nichts anderes als die Folge der von den USA fortgesetzten Kolonial-Strategie des britischen "Empire", wie sie in Palästina, im gesamten Nahen Osten, in Afrika und Asien sichtbar sind: dazu gehört die spalterische Instrumentalisierung der Ethnien und die Funktionalisierung des radikalen Islams, die die USA in Asien nach dem Muster von Afghanistan (CIA-Agent Bin Laden) vorwiegend via Pakistan betreiben - z.B. bei den Rohingya in Myanmar, in den südöstlichen Ex-Republiken der Sowjetunion und bei den angeblich unterdrückten Uiguren in China: das strategische Ziel wäre eine US-Militärbasen-freundliche islamische Republik von Usbekistan bis Uigurien (das dazu, im Gegensatz zur Krim, allerdings tatsächlich annektiert werden müßte) und ein Brückenkopf in Myanmar zwecks militärischer Einkreisung der neu-alten "Feinde" Rußland und China... 

In dieser post-(bzw. neo-)kolonialen Welt-Unordnung funktioniert natürlich Kants Vorschlag "Zum ewigen Frieden" (1795) nicht, und auch sein hübscher "kategorischer Imperativ" nicht - also scheiß auf die "Aufklärung", und erst recht auf die "Globalisierung"! Jede Zentralisierung widerspricht den humanistischen Erkenntnissen der ursprünglich idealistischen "Aufklärer": selbst Sankt Immanuel Kant wird im Grund genauso mißbraucht, wie die Parole der französischen "Revolution".

Ist also jeder basis-demokratische Widerstand von militärischer Zerschlagung bedroht, wie in Myanmar oder in der Türkei? Oder von medialer Zersetzung, wie derzeit in Deutschland? Sind idealistische Kämpfer sinnlose Märtyrer, wie die deutschen Bauern vor 500 Jahren, oder die erfolglosen und hingerichteten Hitler-Attentäter und die inhaftierten "Gipfel"-Gegner? - Die Folge wäre nicht eine grausig "Schöne Neue Welt" á la Huxley, sondern ein faschistisches "1984" á la Orwell...

Scheiß auf die Sieger-Geschichts-Schreibung und auf deren aktuelle "Nachrichten"!
NI DIEU, NI MAITRE ! (Weder Gott, noch Herr, sondern höchstens Ahnen-Geister, die uns zur Errichtung einer menschlichen Gesellschaft verpflichten!)
VIVE LA COMMUNE !