Donnerstag, 9. September 2010

Scheiß auf Effisiens und Eckselens

Geiz ist nicht geil, sondern bei Reichen anal und bei Armen erzwungen.
Neid ist nicht natürlich (siehe P. Kropotkin: "Solidarität im Tier- und Menschenreich"), sondern bei Reichen sozialdarwinistisch (armer Darwin!) und bei Armen (sofern gegen die Reichen) revolutionär.
Klauen ist bei Reichen (in Form von Vetternwirschaft, Bestechung, Ämterschacher, Spesenrechnungen, "Berater"-Honoraren, Kartellabsprachen, Steuerhinterziehung usw.) ein Kapitalverbrechen, bei Armen (in Form von proletarischem Einkauf, Krankfeiern, Schwarzarbeit - und das war´s schon) eine antikapitalistische Aktion.
Solidarität ist bei Reichen eine mafiose Verschwörung, bei Armen ein natürliches Hilfsmittel.
Die Reichen sehen ihre "elitäre" Rolle nicht nur durch geburtenschwache Jahrgänge und "Überfremdung" durch "minderwertige" Völker, sondern auch durch ihre eigene nachfolgende "Party-Generation" gefährdet: daher das alte Arbeitsfront-Ethos der "Effizienz": wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, und wer "auf Steuerzahlers Kosten" ißt, soll auch umsonst arbeiten..., und das alte NS-Kader-Schulen-Ethos: nur "Exzellenz" hat eine Chance - "don´t dance, be happy", wie jeder faschistische U.S.-TV-Prediger seinen aufklärungsresistenten Hinterwäldlern einbleut...
Aber wer nicht depressiv den Heldentod für´s "Vaterland" ersehnt, der scheißt auf "Effizienz", die andern die Taschen füllt, und erst recht auf unerreichbare "Exzellenz", die trotz Villa mit "Pool" direkt in die Hölle führt, wenn man der Bibel glaubt, und angesichts des heutigen "Bildungs"-Niveaus (keine Hautcreme!) keineswegs zur Arroganz berechtigt, wie man an unseren derzeitigen Gallionsfiguren sieht... Oder möchte etwa jemand, außer wegen der "Vergütung", freiwillig trainieren, so wichtig nichtssagend, ewig geschäftsfördernd grinsend und systemkonform hirngewaschen zu werden? - Offenbar ja, und das läßt vernünftige Menschen an den einsamen Heldentod für ihre Ideale denken - wenn er weniger einsam sein soll, gibt es doch bessere Ideen, als ein paar Basar-Händler, Taxifahrer und Passanten mit in die Luft zu jagen (siehe z.B. E. Callenbach: "Ein Weg nach Ökotopia")...

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