Elisabeth Windsor ist in biblischem Alter ins Jenseits eingegangen, und die ganze Establishment-Welt überschlägt sich in "Trauer"-Bekundungen, ganz zu schweigen von den biederen britischen Royalisten: daß es sowas wie Royalisten überhaupt noch gibt, ist eigentlich ein Kuriosum - und das ausgerechnet in den "Ur-Demokratien" England, Holland, Dänemark, Schweden und Norwegen: Erb-(Inzucht-)"adlige" Gallions-Figuren als "nationale" Identifikations-Figuren - lächerlicher geht´s ja wohl nicht !
Tin Lizzy war eine verhöflichte Nachfolgerin ihrer eher skandalösen Namensvetterin aus dem 16. Jahrhundert: mangels deren tatsächlicher Macht eine konfliktscheue und unpolitische Schaustellerin der repräsentativen Macht über das "United Kingdom" und den "Commonwealth" - trotz aller verherrlichenden Laudatios nur eine formelle Ja-Sagerin, die sich hauptsächlich in historisierenden Militär-Paraden, Kutsch-Fahrten und Kitsch-Zeremonien ausgedrückt hat - die "Reichs-Parteitage" in Nürnberg waren "moderner", und die bessere Lösung für den "Adel" Europas wäre die chinesische gewesen, die Bertolucci 1987 in "Der letzte Kaiser" zeigte: Pu Yi wird städtischer Gartenbau-Arbeiter und ist endlich zufrieden mit seinem Schicksal...
Statt dessen mußte Frau Windsor ständig über den finanziell aufwendigen Erhalt der königlichen Schlösser und Domänen rum-kalkulieren lassen (die in China längst verstaatlicht waren) und bei jedem Regierungs-Wechsel über 70 Jahre hinweg "Audienzen" gewähren und "Placets" erteilen - was ein Hundeleben als Marionette der "Tradition"!
Aber das Mitleid hält sich in Grenzen: ererbter Reichtum und zeremonielle Verpflichtungen sind schließlich weniger schlimm, als ererbte Armut und deren Verewigung durch arrogante Privilegierte. Was bringt bloß die Enterbten des Thatcher-Reichs dazu, dieser "Königin" nachzuweinen? Sie ist ungefähr so "wichtig", wie der etwas jüngere Krupp-Erbe und schillernde "Jetset"-Zeremonist Arndt von Bohlen und Halbach, dem die Paparazzi bis zu seinem frühen Tod hinterher gehechelt sind, obwohl er nie was Bedeutendes von sich gegeben hat (außer: "Arbeiten? Das hätte mir grade noch gefehlt!")...
Ihr Sohn und "Thron"-Folger Karl Windsor hat wenigstens ein paar Meinungen, aber das ist schließlich egal (ich hab auch paar Meinungen, auf die keiner hört), und er ist eh schon ein "besserer" Gartenbau-Arbeiter.
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