Na sowas: da haben doch tatsächlich die ungebildeten, provinziellen, fundamental-"christlichen", rassistischen, reaktionären, kleinbürgerlichen US-Amerikaner einen der Ihren gewählt - ohne sich daran zu stören, daß er in einem entscheidenden kleinen Detail (seinem Super-Reichtum) grade nicht "einer der Ihren" ist: tja, sie sind wohl so ungebildet, daß sie immer noch den puritanischen Blödsinn ihrer "Pilgerväter" glauben, geschäftlicher Erfolg sei gottgewollt und deshalb jeder Reiche "gut", es sei denn, er wolle ihnen ihre Flinten und ihre Altherren-Obszönitäten wegnehmen, oder ihnen eine "kommunistische" Krankenversicherung oder Schulausbildung aufzwingen...
Falls die blitzschnellen "Wahlanalysen" des um die bequemere Lösung geprellten militärisch-finanz-industriellen Medien-Komplexes recht haben, zeigen sich hier die "Risiken" eines auch nur minimal "demokratischen" Systems, wie es in den USA (man muß schon sagen:) herrscht: eine echte "Wahl" hat man in Anbetracht von "Vorwahlen" und "Wahlmännern" ja nicht, aber wer hat entgegen den Empfehlungen, Prognosen und offenbar getürkten "letzten Umfragen" des genannten Komplexes nicht für die "Vernunft" in Person von Clinton gestimmt? Natürlich die Bildungsfernen, Provinziellen und ökonomisch zu kurz gekommenen Jammerlappen... (Die britischen "Labour"-Militaristen halten übrigens die Anti-Kriegs-Appelle von J. Corbyn für genauso "irrsinnig" und einen bloß fiesen Trick, die "Stimmen der ungebildeten Massen" zu erschleichen, wie ich die reaktionären Pöbeleien von Trump...)
Und für Clinton haben demzufolge weltgewandte, gebildete, verantwortungsbewußte, weitblickende, optimistische, anständige Menschen gestimmt: sollte man vielleicht also das Wahlbürgerrecht wieder besser ganz klassizistisch auf die wohlhabenden, gebildeten, konformen Schichten beschränken, wie es da anklingt?
Die werden allerdings (oder bequemerweise?) spätestens seit den "Reaganomics" immer kleiner: die bildungsfernen, provinziellen Habenichtse haben (wie in Europa) "protestgewählt", weil der "Wall-St.aat" (auch der eines Obama), um den Reichen und den Konzernen (z.B. Trump) Steuern zu ersparen und trotzdem den Militär-Etat aufzublähen, weder in Bildung oder andere Gemeingüter investiert, noch die immer krassere Ungleichheit oder den grassierenden Rassismus bekämpft: die fatale Spekulation mit den Spargroschen der "Unterklassen", die zur US-Immobilien- und Welt-"Krise" (vor allem für die "Unterklassen") geführt hat, nennt man lapidar "freien Markt" statt Privatprofite auf Kosten der Gesellschaft, und die letzten Reste von Klassenbewußtsein werden als primitiver "Sozialneid" der "Versager" veralbert - kein Wunder, daß ein gegen das abgehobene Establishment krakeelender Proleten-Milliardär mit dem Wildwest-Gründerzeit-Motto "Kinder, ich sorg dafür, daß ihr (ein bißchen) wie ich werden könnt!" Erfolg hat...
Wie die "erste Demokratie" noch vor 150 Jahren schwarze Sklaven wie Tiere gehalten hat, um dann zu sagen: "Man sieht ja: sie sind wie Tiere!", hält sie heute immer größere Bevölkerungsteile (darunter immer noch die meisten Schwarzen, Indigenen und Latinos) von ökonomischer und gesellschaftlicher Teilhabe und Bildung fern, um dann zu sagen: "Man sieht ja: sie sind bildungsfern und antriebs- und verantwortungslos!" Aber möglicherweise sind die verachteten "Unterklassen" garnicht so blöd, auch wenn sie wieder mal keine echte Wahl-Alternative hatten... Wo "Globalisierung" nichts mehr mit fortschrittlichem Internationalismus zu tun hat, tritt eben die Dialektik der "Aufklärung" zutage.
Na, nun haben sie (mal wieder) einen "Präsidenten", der nur bildungsfern und verantwortungs-, aber nicht antriebslos ist (es gab ja schon alle Kombinationen), aber immerhin sind sie die zynische Klapperin für die amerikanische Militär-Hegemonie schon mal los (auch das Thatcher war angeblich eine "Frau" - und was hat´s genützt? Ganz zu schweigen vom Merkel...). Die "politischen Ideen" der kommenden Gallionsfigur sind zwar allesamt hirnrissig, aber wie sich bereits in ihrem "First-Lady"- und dann Außenkriegsministeramt gezeigt hat, wäre die elitäre systemkonforme "Bildung" der Militärstochter Clinton erst recht kein Segen für den Rest der Welt geworden ...
Als Milliardär, der (wie alle seinesgleichen) ganz legal keine Steuern zahlt, hat Trump außerdem großzügig angekündigt, auf die lächerlichen 400.000 $ Präsidenten-Jahres-Salär verzichten zu wollen - das wäre von Clinton, die nur Millionärin ist, nicht zu erwarten gewesen.
Den Rest wird schon der völlig abgeklärte Putin regeln, der ja angeblich den hyperventilierenden Trump auf unerfindlich raffinierte Weise ins Amt gehievt haben soll, genauso wie er demnächst das Merkel, wenn man dessen hängebackig-trüben Vermutungen glauben mag, aus dem Amt befördern wird - schlimmer, als Trumps Ansichten gegen Abtreibung, Krankenversicherung und Immigranten, für Waffen, Unternehmens-Steuersenkung usw., scheint man in "aufgeklärten" Kreisen ja seine Gesprächsbereitschaft gegenüber Putin zu finden... Aber mit einem solchen gleichermaßen KGB-kühl-sachlichen, wie sibirisch-schamanischen angeblichen "Protektor" auf der einen Seite, und dem eingespielten US-Establishment (das notfalls "schwierige" Präsidenten einfach beseitigen läßt) auf der andern Seite, wird Trump wohl eher kleine Brötchen backen, und das ist ja auch gut so, es sei denn, man würde auf dem hiesigen "Atlantikbrücken"-Kopf gemütlich darauf warten, daß drüben ein faschistoider Schwafler eine Revolution der "Bernie"-Sanders-Geschädigten heraufbeschwört, was ja auch nicht schlecht wäre und uns in Zugzwang brächte...
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