Dienstag, 6. Dezember 2016

Onkel Donalds Gute-Nacht-Geschichte

"Es war einmal im wilden Wilden Westen,
Damals waren wir die Besten,
Und so will ich es wieder:
Mit Gewehr und biblisch bieder !
Weg mit dem Establishment,
Das nur Schmutz und Lüge kennt !
Statt Mafija und Korruption
Endlich mal ein neuer Ton !
Es werde wieder Licht:
Geblasen wird hier nicht,
Es sei denn meiner
Und sonst keiner !
Hier wird auch nix abgetrieben
Und schön hinterm Zaun geblieben,
Denn alles außer Weiß
Ist verderbter Scheiß:
Jeder Moslem ist ein Terrorist,
Der nur im Knast gut aufgehoben ist;
Der Latino grapscht sich unsre Weiber,
Drum muß er raus, tja, leider;
Und der Asiate will nur klauen -
Ich werd ihm auf die Pfoten hauen -
Da laß ich lieber unsere Konzerne
Steuern sparen, aber gerne.
Nennt uns nur die Bösten -
Wir sind allemal die Größten !
Wozu hier "Health Care"? Gottseidank
Ist von uns keiner krank:
An unserm Wesen
Wird die Welt schon noch genesen !
Und was heißt schon "Klima"?
Bei uns ist alles prima !
Ich scheiße auf die Antipoden
Und kraule meine Hoden:
Auch Europa kann mich mal,
Dieses alte Jammertal -
Wir brauchen ja die NATO nicht,
Und auch keinen Bösewicht:
Diesen Putin und Assad,
Die beiden Vögel aus Bagdad,
Oder wo sie sonst halt hocken,
Werd ich mit `nem guten Bourbon locken -
So läuft meine Welt,
Schließlich hab ich Geld.
Ich mist ihn aus, den Stall,
We´ll fuck them all !
Ich laß sie raus, die Sau,
Und jetzt alle mal: HELAU !"
      Tick,Trick und Track, die rufen brav
      "Helau!" und fallen in den Schlaf.
      Am nächsten Morgen aber
      Reut den Donald sein Gelaber:
"Ähem, von wegen gestern...
Also wegen meinem Lästern...
Herrje, man darf doch wohl mal sagen...
Denn wer gewinnen will, muß schließlich wagen !
´S war Clinton mit dem Hosenschlitz -
Bei mir war´s bloß ein Herrenwitz !
Ich hab ja nur von was gesprochen
Und in echt doch nix verbrochen...
(Wieso ich keine Steuern zahle?
Meine Tricks sind ganz legale !
Was kann ich denn für
Die offene Gesetzes-Tür?)
Seid bloß nicht solche Erbsenzähler,
Es war doch spaßig für die Wähler.
Jetzt mal ohne Scherz:
Richtig los geht´s erst im März,
Und bis dahin sind schon lange
Die Börsen nicht mehr bange.
Als Minister für die Umwelt hole
Ich ´nen Lobby-Mann für Kohle,
Als Minister für den Krieg
Einen vom Irak-Vernichtungs-Sieg...
Da wer´n sie ganz schön staunen,
Die, die jetzt noch raunen -
Wir sind schließlich alle von der gleichen
Art, und zwar der reichen...
Also schreit nicht in den Wald -
Sagt euch euer lieber Trump-Donald !"
      "Schon gut, schon gut", sagt Tick
      Und geht mit Track und Trick
      Paar Hakenkreuze sprühen
      Und: "White Pride soll blühen !"
      Donald lächelt über seine Meute
      Und denkt: jaja, die jungen Leute...
      Bei Tante Daisy hätten sie mit das
      Genauso großen Spaß,
      Denn die Schulen sind marode 
      Und das Gangstern groß in Mode.
      Doch auch der Dativ-Ignorant
      Glaubt scheinbar treu an´s Vaterland: 
      Und solang die Unterklassen
      Nicht vom Glauben lassen...
      Donald, seine Neffen schon vergessen,
      Sagt sich währenddessen:
"Gut, und was nun? -
Na, erstmal weiter wichtig tun...
Bisher hat sich im Leben
Immer alles schon ergeben !
Schiefgehn kann´s ja nicht
Bei meinem Schwergewicht...
Schon ein Obama konnte heucheln,
Er sei gegen Meucheln -
Wäre doch gelacht,
Wenn´s ein Trump nicht besser macht !"

Sonntag, 4. Dezember 2016

In memoriam FIDEL CASTRO - Der letzte "Staatsmann", dessen Tod betrauernswert ist

Laut R. Lauterbach ("Junge Welt", 30.11.2016) hat die von der Gorbatschow-Stiftung mitfinanzierte russische "Nowaja Gazeta" anläßlich Castros Tod Kuba als "Gulag light" bezeichnet, der ohne Castros Revolution "wie ein Las Vegas florieren" würde - das ist wahrlich nicht zu bestreiten, war Kuba doch vor der Revolution unter der Batista-Diktatur das Billig-Hurenhaus und Spielcasino der US-Schickeria... Gleichzeitig hat die polnische "Rzeczpospolita" aus demselben Anlaß hämisch geschrieben: "Ein Staat, der seine eigenen Bürger und die Touristen ausplündert, muß früher oder später zugrundegehen" - damit war jedoch weder Batistas US-Kolonie, noch Las Vegas oder der Rest der USA gemeint, geschweigedenn Europa (samt Polen), Thailand, die Malediven, Kenia oder die Dominikanische Republik, sondern Castros (wenn man so sagen darf) Kuba, der einzige Staat auf der Erde, der seit über 50 Jahren trotz aller Angriffe und Embargos unbeirrbar seinen eigenen sozialen Weg geht...
Die arroganten Plutokraten der kapitalistischen und neo-kapitalistischen Pseudo-Demokratien und ihre wohlbetuchten Presse-Büttel bleiben in gewohnter Manier dabei, jeden Verstoß gegen ihre "Marktgesetze" als "Diktatur" zu verunglimpfen: wer, wie Castro und andere mit CIA-Hilfe längst weggeputschte oder ermordete Revolutionäre oder auch nur Reformisten, post-koloniale Großgrundbesitzer enteignet und die nationale Wirtschaft transnationalen Konzernen entreißt und sozialisiert, wer ein staatliches kostenloses Bildungs- und Gesundheitssystem einrichtet und wer sich dem Diktat von Weltbank, IWF und WTO entzieht, der muß ein "Diktator" sein.
Der unrasierte "Diktator" von Kuba war allerdings die menschlichste Figur im Club der übrigen Welt-"Diktatoren" einschließlich der "G-20"-Repräsentationsfiguren und ihrer ökonomischen Hintermänner: er hat ausschweifend, aber im Gegensatz zu allen seinen Kollegen ehrlich und human geredet, er und sein Land haben nie aggressiv gehandelt, sondern im Gegensatz zu den USA und ihren Konsorten nur (und trotz eigener wirtschaftlicher Probleme) weltweit Hilfe geleistet, und er war im Gegensatz zu allen seinen Kollegen immer volksnah und bescheiden und hat sich nicht selbst bereichert - der einzige "Diktator", den ich gern mal persönlich kennengelernt hätte.
Die "Freiheit", von der US-, NATO- und WTO-Propagandisten reden, ist eh nur die vorrevolutionäre "Freiheit" der nach Florida abgehauenen kubanischen Ex-Oligarchen, nicht die des kubanischen Volkes: die unaussprechliche polnische Zeitung wundert sich, daß in Castros "Diktatur" die Säuglingssterblichkeit niedriger als im reaktionär-neoliberalen Polen ist...
Und selbst was die kubanische "Staatsräson" betrifft (die sowohl in der Mangel-Verwaltung, als auch in der Abwehr von Umsturz- und Attentatsversuchen begründet ist) brauchen "westliche Demokratien" (bzw. deren elitäre Cliquen, die man andernorts "Regimes" nennt) nicht den ersten Stein zu werfen, wenn man sich deren Presse-Gleichschaltung und Versammlungs-"Freiheit" (z.B. "G-8"-Proteste, "Occupy Wall Street" oder aktuell die Pipeline-Gegner in North Dakota) anschaut - ganz zu schweigen von ihren "verbündeten" echten Diktaturen...
"Arte" zitiert in "Kuba: die Zeit nach Fidel" irgendeine Organisation, in Kuba seien dieses Jahr "zur Unterdrückung der Opposition 10.000 Menschen inhaftiert oder (?) kurzzeitig verhaftet" worden - wieviele Menschen sind wohl in den USA oder in Frankreich aufgrund des "Ausnahmezustands" dank des "Kriegs gegen den Terror" inzwischen "kurzzeitig verhaftet" worden, wieviele werden von NSA und BND überwacht und wieviele wurden weltweit im Namen des "Krieg-für-die-Freiheit"-Apostels Gauck und des "Krieg-für-den-Frieden"-Nobelpreisträgers Obama ermordet?
Selbst als Anarchist und Dezentralist muß man gestehen, daß Castros Kuba das fortgeschrittenste Land Latein-(oder sogar ganz) Amerikas ist (und hoffentlich bleiben wird), so wie Jugoslawien das fortgeschrittenste Land des "Ostblocks", Gaddhafis Libyen das fortgeschrittenste Land Afrikas und Assads Syrien das fortgeschrittenste Land des Nahen Ostens waren, bevor sie von den US- und NATO-"Demokraten" zerbombt wurden: Fidel war schon allein deswegen ein Genie, weil unter seiner Regierung Kuba dieses schließlich gleichermaßen drohende Schicksal erspart blieb - aber auch, weil Kuba den Import jeglicher nach der Revolution produzierter Autos verboten und damit (und mit der sonstigen Verwaltung des Mangels) die Schönheit des kubanischen Straßenbildes erhalten hat.
Kurz, er war (auch nur) ein Mensch, aber:
Lang lebe Fidel Castros Vermächtnis und Gedenken !
Wir sind Fidel unvergessen !

Mittwoch, 9. November 2016

Haha, said the Trump - is it keeping you dumb?

Na sowas: da haben doch tatsächlich die ungebildeten, provinziellen, fundamental-"christlichen", rassistischen, reaktionären, kleinbürgerlichen US-Amerikaner einen der Ihren gewählt - ohne sich daran zu stören, daß er in einem entscheidenden kleinen Detail (seinem Super-Reichtum) grade nicht "einer der Ihren" ist: tja, sie sind wohl so ungebildet, daß sie immer noch den puritanischen Blödsinn ihrer "Pilgerväter" glauben, geschäftlicher Erfolg sei gottgewollt und deshalb jeder Reiche "gut", es sei denn, er wolle ihnen ihre Flinten und ihre Altherren-Obszönitäten wegnehmen, oder ihnen eine "kommunistische" Krankenversicherung oder Schulausbildung aufzwingen...
Falls die blitzschnellen "Wahlanalysen" des um die bequemere Lösung geprellten militärisch-finanz-industriellen Medien-Komplexes recht haben, zeigen sich hier die "Risiken" eines auch nur minimal "demokratischen" Systems, wie es in den USA (man muß schon sagen:) herrscht: eine echte "Wahl" hat man in Anbetracht von "Vorwahlen" und "Wahlmännern" ja nicht, aber wer hat entgegen den Empfehlungen, Prognosen und offenbar getürkten "letzten Umfragen" des genannten Komplexes nicht für die "Vernunft" in Person von Clinton gestimmt? Natürlich die Bildungsfernen, Provinziellen und ökonomisch zu kurz gekommenen Jammerlappen... (Die britischen "Labour"-Militaristen halten übrigens die Anti-Kriegs-Appelle von J. Corbyn für genauso "irrsinnig" und einen bloß fiesen Trick, die "Stimmen der ungebildeten Massen" zu erschleichen, wie ich die reaktionären Pöbeleien von Trump...)
Und für Clinton haben demzufolge weltgewandte, gebildete, verantwortungsbewußte, weitblickende, optimistische, anständige Menschen gestimmt: sollte man vielleicht also das Wahlbürgerrecht wieder besser ganz klassizistisch auf die wohlhabenden, gebildeten, konformen Schichten beschränken, wie es da anklingt?
Die werden allerdings (oder bequemerweise?) spätestens seit den "Reaganomics" immer kleiner: die bildungsfernen, provinziellen Habenichtse haben (wie in Europa) "protestgewählt", weil der "Wall-St.aat" (auch der eines Obama), um den Reichen und den Konzernen (z.B. Trump) Steuern zu ersparen und trotzdem den Militär-Etat aufzublähen, weder in Bildung oder andere Gemeingüter investiert, noch die immer krassere Ungleichheit oder den grassierenden Rassismus bekämpft: die fatale Spekulation mit den Spargroschen der "Unterklassen", die zur US-Immobilien- und Welt-"Krise" (vor allem für die "Unterklassen") geführt hat, nennt man lapidar "freien Markt" statt Privatprofite auf Kosten der Gesellschaft, und die letzten Reste von Klassenbewußtsein werden als primitiver "Sozialneid" der "Versager" veralbert - kein Wunder, daß ein gegen das abgehobene Establishment krakeelender Proleten-Milliardär mit dem Wildwest-Gründerzeit-Motto "Kinder, ich sorg dafür, daß ihr (ein bißchen) wie ich werden könnt!" Erfolg hat...
Wie die "erste Demokratie" noch vor 150 Jahren schwarze Sklaven wie Tiere gehalten hat, um dann zu sagen: "Man sieht ja: sie sind wie Tiere!", hält sie heute immer größere Bevölkerungsteile (darunter immer noch die meisten Schwarzen, Indigenen und Latinos) von ökonomischer und gesellschaftlicher Teilhabe und Bildung fern, um dann zu sagen: "Man sieht ja: sie sind bildungsfern und antriebs- und verantwortungslos!" Aber möglicherweise sind die verachteten "Unterklassen" garnicht so blöd, auch wenn sie wieder mal keine echte Wahl-Alternative hatten... Wo "Globalisierung" nichts mehr mit fortschrittlichem Internationalismus zu tun hat, tritt eben die Dialektik der "Aufklärung" zutage.

Na, nun haben sie (mal wieder) einen "Präsidenten", der nur bildungsfern und verantwortungs-, aber nicht antriebslos ist (es gab ja schon alle Kombinationen), aber immerhin sind sie die zynische Klapperin für die amerikanische Militär-Hegemonie schon mal los (auch das Thatcher war angeblich eine "Frau" - und was hat´s genützt? Ganz zu schweigen vom Merkel...). Die "politischen Ideen" der kommenden Gallionsfigur sind zwar allesamt hirnrissig, aber wie sich bereits in ihrem "First-Lady"- und dann Außenkriegsministeramt gezeigt hat, wäre die elitäre systemkonforme "Bildung" der Militärstochter Clinton erst recht kein Segen für den Rest der Welt geworden ...
Als Milliardär, der (wie alle seinesgleichen) ganz legal keine Steuern zahlt, hat Trump außerdem großzügig angekündigt, auf die lächerlichen 400.000 $ Präsidenten-Jahres-Salär verzichten zu wollen - das wäre von Clinton, die nur Millionärin ist, nicht zu erwarten gewesen.
Den Rest wird schon der völlig abgeklärte Putin regeln, der ja angeblich den hyperventilierenden Trump auf unerfindlich raffinierte Weise ins Amt gehievt haben soll, genauso wie er demnächst das Merkel, wenn man dessen hängebackig-trüben Vermutungen glauben mag, aus dem Amt befördern wird - schlimmer, als Trumps Ansichten gegen Abtreibung, Krankenversicherung und Immigranten, für Waffen, Unternehmens-Steuersenkung usw., scheint man in "aufgeklärten" Kreisen ja seine Gesprächsbereitschaft gegenüber Putin zu finden... Aber  mit einem solchen gleichermaßen KGB-kühl-sachlichen, wie sibirisch-schamanischen angeblichen "Protektor" auf der einen Seite, und dem eingespielten US-Establishment (das notfalls "schwierige" Präsidenten einfach beseitigen läßt) auf der andern Seite, wird Trump wohl eher kleine Brötchen backen, und das ist ja auch gut so, es sei denn, man würde auf dem hiesigen "Atlantikbrücken"-Kopf gemütlich darauf warten, daß drüben ein faschistoider Schwafler eine Revolution der "Bernie"-Sanders-Geschädigten heraufbeschwört, was ja auch nicht schlecht wäre und uns in Zugzwang brächte...

Donnerstag, 3. November 2016

"Expressionismus" macht schlechte Laune: E. L. Kirchners "Hieroglyphen" im "Hamburger Bahnhof" in Berlin

Schlecht gelaunt könnte man spontan sagen: gezeigt werden einige "in unmittelbarer Ekstase" (Kirchner) hingehauene "Hieroglyphen" (Kirchner) aus der (natürlich!) "Vielfalt im Schaffen dieses Künstlers" (Flyer), samt Beispielen aus dem "formal so dicht angelegten Spätwerk" (Flyer) mit so zeitlos wichtigen Sujets wie "Wiesenblume und Katze", begleitet von Skizzenblättern und unscharfen Laien-Photographien, allerdings vom "Meister" höchstpersönlich geknipst, und zeitgenössischen Druckerzeugnissen, die Kirchner gekannt haben könnte - dazu (wie üblich) bedeutungs-schwangere Exegese...
Angesichts der primitivistischen Gemälde kann man sich gut vorstellen, daß Kirchner und seine Konsorten von der "Brücke" und verwandten internationalen Frühschoppen-Runden, gelangweilt sowohl vom klassisch-akademischen Historismus, als auch vom oberflächlichen Licht-Naturalismus der "Impressionisten", endlich mal frei von Realität, Botschaft und Pingelei "ekstatisch" hinlangen wollten - das durften sie (und darf noch heute jeder) meinetwegen natürlich tun, aber wie konnten die rein subjektiven "Expressionen" einiger Bohémes mit "Fin-de-Siecle-Ennui" zu Ikonen der "kunstwissenschaftlich" kanonisierten "modernen Kunst" werden? Und was soll eine "Wissenschaft" von der "Kunst" überhaupt anderes sein, als eine affirmative Theorie des existierenden "Marktes", entsprechend der sogenannten "Wissenschaft" von der herrschenden Wirtschaftsweise?
Schlecht gelaunt könnte man sagen, daß es von Kirchner und seinen Brüdern im Geiste ganz schön mutig war, mit ihren naiven selbst-therapeutischen Versuchen an die Öffentlichkeit zu treten - dazu gehören z.B. Paul Klees neurotisch-metaphysische Kindergarten-Strichzeichnungen, Emil Noldes großfleckige Aquarelle und grell-falsche "Südsee"-Bilder (als wären nicht schon die des syphilitischen Gaugin albern genug gewesen), Picasssos leblose "Demoiselles d´Avignon" (die der "Kunst"-Napoleon angeblich in einem langen "Ent"-Wurfsprozeß von jedem inhaltlichen Zusammenhang "befreit" hat) oder Malewitschs bombastisch theoretisierte Banalitäten...
Wenn der "Kunst"-Papst der 50er-Jahre, Werner Haftmann, recht hat, daß es "mancherlei schwierige weltanschauliche und oft scheinbar ganz abgelegene Denkprozesse (sind), mit deren Hilfe der Künstler die geistigen Bedingungen in sich herstellt, unter denen er eine bestimmte spontane Handlung überhaupt erst vollziehen kann"*, kann man sich trotz aller ins "Originäre" und "Absolute" lappenden Exegese solcher "Kunst" offenbar tatsächlich nur über die "Pathologie" ihrer Protagonisten annähern und ist damit in gefährlicher Nähe zur Nazi-Diffamierung von "entarteter Kunst" - aber vielleicht wird umgekehrt ein Schuh daraus: es gibt schon länger die These, daß uns die ganze Bedeutungsleere von "Expressionismus", "Suprematismus", "Futurismus", "Kubismus" und all ihren Nachfolgern möglicherweise erspart geblieben wäre, wenn es nicht "entnazifizierte" Wirtschaftswunder-Bürger für ihre genuine Pflicht gehalten hätten (und noch halten), alles von den Nazis (und auch von ihrer biederen "Volksgemeinschaft") für "entartet" Erklärte im Nachhinein zum Beweis ihrer "Entnazifizierung" als "wahre Kunst" zu betrachten, obwohl sie es genausowenig "verstehen", wie während des "3. Reichs" oder davor - jedenfalls nachdem ein "entnazifiziertes" Establishment von "Kunst-Wissenschaftlern", "-Kritikern" und -Händlern ihnen das verordnet hatte: daher in den 50er-Jahren die "modernen" Phrasendresch-Anleitungen in Zeitschriften für einen bequem apolitischen und ahistorischen "Kunst"-beflissenen Möchtegern-Mittelstand á la Tatis "Mon Oncle": es ist derselbe "Entnazifizierungs"-Kanon, der bis heute dem "politisch-korrekten" Bürger Kritik an der faschistoiden Politik der israelischen Regierung verbietet, als könne das die fatale Vernichtung jüdischer Wissenschafts- und Kultur-Intelligenz (oder ihre Vertreibung aus Deutschland) wettmachen...

Bezeichnenderweise ist Kirchner, wie viele seiner spintisierenden "Kunst"-Kollegen jedweder Nationalität, trotz aller metaphysischen Welt- und "Kunst"-Theorien freiwillig in den 1. Weltkrieg gezogen, und bezeichnenderweise blieb seine und seiner Kollegen Reaktion auf diese Menschheits-Tragödie seltsam unaufgeregt und vage-symbolisch: der affirmativen "Kunst-Wissenschaft" und "-Kritik" blieb (und bleibt) nichts anderes übrig, als Kirchners unterkühlte Amputations-Andeutung im "Selbstportrait als Soldat" und Max Ernsts trübseliges "Europa nach dem Regen" als radikalen Antimilitarismus zu deuten, und Klees neckischen "Aufstand der Viadukte" zum anti-nazistischen Manifest zu erheben...
Ganz zu schweigen von Picassos sakrosanktem "Guernica": wieso sollte ich in die globalen Lobeshymnen über diese Picasso-typische Verfremdungs-Stilübung einstimmen? Die einzige "Sensation" (als die es damals bezeichnet wurde und bis heute wird) daran ist, daß der große "Meister" sich damit (1937) erst- und letztmals überhaupt mit einem gesellschaftlich-politisch relevanten Thema befaßt hat - und zwar auf eine Weise, die sich ein unbekannter "Künstler" nicht hätte erlauben können: mich jedenfalls berührt dieser an sich begrüßenswerte thematische Ausrutscher Picassos ästhetisch und moralisch nicht, denn die vielbeschworene "gequälte, leidende Kreatur" sehe ich bereits in den deformierten "Demoiselles" und in Kirchners neolithischen "Badenden" bis zum Überdruß, ganz zu schweigen von allen folgenden post- und para-"expressionistischen" Abstraktionen, in denen auch die Gegenstände gequält werden und leiden müssen.**
Nach dem 1. Weltkrieg hatte es noch ein paar nicht zu ignorierende Dissidenten gegeben, die eine Art Botschaft hatten, wie Max Beckmann, Otto Dix oder George Grosz, aber als die Künstler nach dem 2. Weltkrieg vor der Realität vollends ins Abstrakte und Informelle flüchteten, befand der genannte Haftmann allen Ernstes: "Diese Unbeirrbarkeit des Glaubens an die höhere Notwendigkeit des eigenen Tuns und die daraus sich herleitende Souveränität gegenüber den entsetzlichen Aspekten der Vordergrundswirklichkeit (...) ist einer der schönsten Beweise für die Lebenskraft der in der modernen Kunst wirkenden Idee"* - also offenbar ihre pure Selbstbezogenheit...
Es fragt sich allerdings, was eine "Kunst" ohne mehr als rein subjektiven Inhalt (oder sogar ganz ohne Gegenstand und Inhalt) sein oder sagen will oder soll: als Manifest kulturellen Unbehagens oder einer Sinnkrise (selbst wenn es sich um eine gesellschaftliche, und nicht bloß individuelle, handelt) hat sie sich mit ihrem ersten Fanal überlebt, und wenn sie untot weiterlebt, "erhebt" sie sich nicht über den schnöden "Naturalismus", sondern oszilliert nur willkürlich zwischen "dekorativ", nichtssagend und gewollt "anti-ästhetisch": Kirchners großpinseliger Ausschnitt aus "Liebermanns Garten" eignet sich bestenfalls  als nerviges Tapeten-Muster für eine schrille Bar, und seine spitz-zitzig "hieroglyphisierten" naiven "Badenden am Strand" (das Ausstellungs-Plakat) nichtmal dazu: da mußte erst der Graffity-Vermarkter Keith Haring mit seinen goldigeren und dekorativeren Strichmännchen kommen.
Eine "neue Wahrnehmung", wie die affirmativen "Kunst"-Exegeten dem gläubig staunenden Publikum euphemistisch als Folge des post-"impressionistischen" Experimentierens einreden wollen, hat höchstens der geniale Nicht-"Künstler" M. C. Escher erzeugt, und wer Escher als "bloß graphischen" Handwerker abqualifiziert, hat nicht gemerkt, daß die "moderne Kunst" seit dem Beginn des 20. Jh.s (oder sogar schon seit den "Impressionisten" und ihrem Vorläufer Turner) auf nichts weiter als Methoden (und damit Moden) reduziert ist, die lediglich unabhängig (bzw. "befreit") von Inhalten unablässig zyklisch "neu" erfunden  und nebulös mit "neuer" Bedeutung versehen werden: denn was wollen uns all die von gesellschaftlichen Zusammenhängen losgelösten Bilder, die verfremdeten Portraits, stilisierten Figuren, viereckigen Früchte, schiefen Weingläser, unscharfen Blumen und geknickten Gitarren, mehr sagen, als: "Oh, ich habe eine neue Methode erfunden - schaut mal, so kann man das auch mal malen!"
Der "impressionistische" Individualismus wurde witzigerweise von den "Expressionisten" erst zu einem regelrechten theoretischen Solipsismus aufgebauscht, nachdem sie sich einerseits für die naiven sonntagsmalerischen Kolonial-Sammelbildchen-Kopien des braven Zöllners Rousseau, und andererseits für sozial-mythische "Neger-Plastiken" und animistische Masken von Naturvölkern begeistert hatten: kein Wunder, daß viele "expressionistische" Ergüsse (und die ihrer Nachfolger) wie Kopien indigener Kunst daher kommen - nichts dagegen zu sagen, sofern sie nicht als "originäre" Gurus gefeiert werden, denn wie schon Jean-Luc Godard die "Originalitäts"-geile "Kunst"-Welt beruhigte, kommt es nicht darauf an, wo man etwas her klaut, sondern wo man es hin führt - die leicht mit Aborigines-Zeichnungen zu verwechselnden Krakeleien eines Kirchner, Klee, Miró, Pollock oder Penck haben in diesem Sinn allerdings offenbar nirgendwohin geführt: der feuilletonistische Kult um die "historischen Meilensteine der Kunst-Erneuerung" ist genauso ein Quatsch, wie Baselitzens komischerweise gelungener Scherz-Versuch, den "Kunstmarkt" durch kopfüber aufgehängte Bilder anzuheizen, oder Beuysens esoterisch verquaste "natürliche" Müllhaufen...
Der sogenannte "Fälscher" Beltracci hat nachgewiesen, daß man mit etwas handwerklichem Geschick nach den Methoden gefeierter Ikonen der "Moderne" Bilder malen kann, die von der "Kunst-Wissenschaft" bereitwillig als "bisher unbekannte" Werke der jeweiligen "Meister" anerkannt wurden - in den Knast mußte er in erster Linie, weil er den absurden Ikonen-Handel des "Kunst"-Markts mitsamt der hohlen Ehrfurchtsbekundungen und kosmischen Hineindeutungen der "Kunst-Wissenschaft" bloßgestellt hat...

Mit all dem Schlechtgelaunten soll nicht gesagt sein, daß es jen- oder abseits von Michelangelo, Constable, Cezanne, van Gogh, Mucha, Larsson, Rockwell, Hopper und Sowa nichts mehr geben kann - im Gegenteil: man schaue sich z.B. den genialen dänisch-isländischen Schriftsteller, Regisseur, Graphiker und Maler Jakob Gislason an, in Berlin zuletzt 2014 mit der grandiosen expressiv-surrealistischen Ausstellung "Die Peristaltik des Transports", oder die Berliner Künstlerin Jorinde Voigt mit ihren außergewöhnlichen "Horizont"-Konzepten und andern Wahrnehmungs-Experimenten, oder den australischen Minimalisten Lee Salomone mit seinen starken Symbolismen - weder Ornament, noch Naturalismus, Inhalt oder Botschaft sind ein "Verbrechen", wie es im Gefolge der selbsternannten "Avantgarde" im Establishment immer noch heißt.
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*  Haftmann-Zitate nach J. Nolte: "Kollaps der Moderne", 1989, Hervorh. von mir

**  Im Okt./Nov. 2016 zeigte das Simon Dach Projekttheater (Regie: P. Wittig) in Berlin M. Llorentes Stück "Nach Guernica. Die Stadt, das Ereignis, das Bild": im Gegensatz zur Aufführung eines Dresdner Ensembles wurde einem hier der Anblick von Picassos längst zum abstrakten Emblem geronnenen Bildes erspart, indem es nicht Bühnenhintergrund, sondern klugerweise ein leerer Rahmen in Richtung Publikum war, vor dem sich sowohl ein esoterisch-arroganter Picasso, als auch affirmative bis ratlose Betrachter abarbeiten konnten... Daß das verquere Riesenbild, obwohl nur eine Picasso-typische "Karikatur" und nicht wirklich publikumswirksam den faschistischen Terror anprangernd (es sei denn, man hat es mit der neoklassischen "Allgemeinbildung" eingebleut bekommen), nur eine inzwischen allgemein akzeptierte heuchlerische "Antikriegs"-Ikone ist, zeigt sich ja schon daran, daß die angesichts permanenter weltweiter Kriege machtlose UNO demonstrativ eine Wandteppich-Kopie des Bildes in ihrem Hauptquartier aufgehängt hat - daß (wie im Stück erwähnt) die US-Kriegstreiber gegen den Irak anläßlich der Verkündung ihrer Kriegsgrund-Lügen das dekorative Stück vorsichtshalber mit einer großen UN-Fahne zuhängten, war eigentlich überflüssige doppelte Heuchelei: man hätte genausogut eine Vergrößerung von Picassos ebenso berühmter chinapinseliger "Friedenstauben"-Skizze darüber drapieren können, oder besser noch einen Warhol-Siebdruck von Dollar-Noten-Kopien...

Ob Trunton oder Climp, Trinton oder Clump - es bleibt derselbe Pamp

Die Mutter aller Pseudo-Demokratien rechnet für die "Schicksalswahl" mal wieder mit den üblichen 50% Beteiligung an ihrem seltsamen Wahlsystem, und alle Welt fiebert mit, ob bei diesem Affentanz der Teufel oder die Antichristin gewählt wird - well, folks, ob es nun der reaktionär-"romantische" Stammtisch-Redneck-Milliardär oder die zynische Millionärs-Karrieristin des militärisch-finanz-industriellen Komplexes wird, spielt absolut keine Rolle, auch wenn man´s euch einreden will: ein System, das einen durch die mißglückte Kuba-Invasion immerhin bißchen "nachdenklich" gewordenen Kennedy vorsorglich gleich ermorden ließ, hohlköpfige Gallionsfiguren wie Reagan und Bush II durch die Wiederwahl manövrierte, und ansonsten nur "Eliten"-Mitglieder mit "Wallstreet"- und CIA-Verbindungen ins Amt beförderte (zu Obama vgl. diesbzgl.: http://www.voltairenet.org/article190308.html), braucht in jedem Fall und sowieso eine Revolution - da hätte selbst ein kose-benamter "Bernie" Sanders nichts dran geändert: es ist lediglich bezeichnend, daß nichtmal solch ein zaghaft "Liberaler" irgendeine Chance im US-Polit-Geschäft hat: es wird langsam langweilig am andern Ende der "Atlantikbrücke", das inzwischen sogar brave US-Wissenschaftler ganz lapidar und sachlich als oligarchische Finanz-Diktatur bezeichnen.
Daß die höchstgerüsteten USA sich schon seit der militärischen Besetzung der Philippinen und Kubas, aber spätestens seit den Kriegen gegen Korea und Vietnam, sowie den seit den 50er-Jahren CIA-gesteuerten Militärputschen im Nahen Osten, in Südostasien, in Afrika und Lateinamerika und den völkerrechtswidrigen Angriffskriegen von Jugoslawien bis Syrien weiterhin weltweit wie ein IS-Kalifat aufführen, kann sowieso nur eine hoffentlich träge Verwaltung, die möglicherweise ganz bieder noch Nutzen und Nachteil statistisch abwägt, verhindern - im Übrigen sind "unsere" seichteren Sprechblasen-Absonderer, wie Merk & Gauckel, Steinmeier, de Maiziere, Gabriel und Özdemir (oder Juncker, Renzi, Hollande & Co.), nicht weniger undemokratisch und gefährlich, als geifernde US-Wahl-Soap-Stars - und angesichts der Absurdität der real-existiernden Welt nicht mal glaubwürdiger: daher der Erfolg der rechtsradikalen Geiferer überall in Europa.
Da die Kriege der Hegemonialmächte nur noch stellvertretend in den schon von Orwell ("1984") dafür vorgesehenen Zonen stattfinden und nur noch von freiwilligen "Abenteurern" und bezahlten Söldnern ausgetragen werden, funktioniert in den kriegführenden Ländern (z.B. USA, England, Frankreich, Deutschland) endlich Hitlers schlaue Vermutung, daß eine Lüge nur groß genug sein müsse, damit jeder sie glaube - das haben sowohl Trinton & Clump, als auch ihre bereits amtierenden NATO-Zöglinge im Gegensatz zu ihren "Wählern" längst kapiert: ich schlage vor, daß beide zusammen traditionsgemäß noch schnell vor der endgültigen Wahl den "Friedensnobelpreis" kriegen !
Falls es aber eine "fortschreitende" Evolution, eine "Aufklärung" und in der Folge eine Ahnung von "Demokratie" gibt, können die Kapitalisten, Militaristen und Faschisten ihre Tage zählen: falls nicht, hätte sich die Menschheit als Irrtum der Evolution erwiesen...
Und das wär doch schade, wo es so gutwillige und einsichtige Exemplare wie mich gibt.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Rüstungs-Exporte: Alle Soldaten und Waffenhändler sind Mörder !

Laut des Merkels, ihres koalierten Steinbeißers und Wirtschafts-Engel Gabriels "Halbjahresbericht zu Rüstungsexporten" (und vermutlich zur Genugtuung des "Freiheits"-militaristischen Gauckel) haben sich die Rüstungs-Exporte der deutschen Konzerne im ersten Halbjahr 2016 zwar von 3,5 auf 4 Milliarden € erhöht, das aber nur unter "strengsten und transparentesten Bedingungen": der zunehmende Waffenverkauf an die fundamentalistische Sunniten im Jemen und in Syrien sehr militant unterstützende Saudi-Diktatur ist also nach eingehender Prüfung offenbar moralisch und bürokratisch genauso unbedenklich, wie der zunehmende Verkauf an den Kurden-massakrierenden national-religiösen türkischen Polizei-Staat, in dem (ebenso, wie in Saudiarabien) nach wie vor gefoltert wird...
Außerdem ist die "gute Nachricht" des Pausbacken-Engels Gabriel ja, daß das "größte Übel", der Verkauf von "Kleinwaffen" (offiziell verantwortlich für 200.000 Tote pro Jahr) immerhin "rückläufig" sei - nehmen die Statthalter des Kapitals jetzt etwa wahlschädigend  schweren Herzens Stellenabbau bei "Heckler & Koch" in Kauf? - Mitnichten: es zeichnet sich bloß eine weltweite Vollversorgung mit deren "Kleinwaffen" ab - dafür (und deswegen) ist der deutsche Munitions-Export um das zehn-fache gewachsen - vermutlich, weil die "Goethe-Institute" weltweit (z.B. im Kosovo oder in der Ukraine) die Gründung von "traditionellen" Schützenvereinen nach bayrischem Vorbild fördern...
Man braucht sich bloß mal die derzeit allerorten zum 80. Jahrestag des Beginns des faschistischen Angriffs auf die spanische Republik (verharmlosend "Spanischer Bürgerkrieg" genannt) gezeigten Filme anzusehen (z.B. die nicht sehr revolutionäre "ARTE"-Produktion "Vom Kämpfen und Sterben der Internationalen Brigaden" von P. Rotman), um zu erkennen, daß alle Soldaten Mörder sind und alle Produzenten, Händler und Exporteure von Waffen Beihilfe zum Mord leisten und demzufolge der deutsche militärisch-industrielle Komplex samt all seiner angegliederten Bundesregierungen sich der Kriegsverbrechen schuldig gemacht hat, und zwar nicht erst seit dem völkerrechtswidrigen Überfall auf Jugoslawien...
Der spanische war eben kein "Bürgerkrieg", weil sich die Republikaner, Revolutionäre und Internationalisten (zumindest vor der stalinistischen Vereinnahmung) gerade nicht als "Soldaten", sondern als libertäre Milizionäre verstanden haben, als spontane, militärisch laienhafte und schwach gerüstete, idealistische Verteidiger einer potentiell sozial-revolutionären Republik gegen einen reaktionären Militärputsch, dessen militärischer "Professionalität" sie nichtsdestotrotz erstaunlich lange widerstanden haben, obwohl die Faschisten nicht nur auf gedrillte Soldaten und marokkanische Legionäre, sondern auch auf die Hilfe deutscher und italienischer Faschisten zurückgreifen konnten - es ist allerdings genauso deprimierend, zu sehen, wie die libertäre Front durch die Stalinisten letztlich zerschlagen wurde, wie zu sehen, daß die Faschisten trotz aller jahrhundertelangen Erfahrung (und trotz der spanischen Erfahrung bis heute) immer noch und immer weiter dumpf-euphorische Falangisten rekrutieren konnten und können: es gibt immerhin einen Unterschied zwischen der (notfalls) selbstmörderischen Aufopferung für die Freiheit und dem wie auch immer ideologisch befeuerten Söldnertum...
Daß der Mensch trotzdem ein grundlegend sozialer, kooperativer und solidarischer ist, wie es die spanische Revolution  kurz bewiesen hat, zeigt außerdem die Tatsache, daß (mir fehlen die Worte - sagen wir neutral:) "Verbrecher", wie Franco, Pinochet oder Thatcher, gemütlich an Altersschwäche sterben durften, statt dem "Volkszorn" zum Opfer zu fallen - und das ist angesichts des "Rüstungs-Export-Berichts" natürlich keine allein historische, sondern auch eine aktuelle Frage.