Donnerstag, 22. März 2018

Wenn schon "Mindestlohn" - dann gefälligst für ALLE ! (Aber wozu dann in € ?)

Der Oberverwalter des wegen korrupten Banken- und Flughäfen-Skandalen dauerverschuldeten Berlin, ein Herr Müller, hat eine brilliante Idee: wenn die Stadt es sich nicht leisten kann, für "dringend benötigte" öffentliche Dienste und Dienstleistungen Menschen zum üblichen Tarif einzustellen, dann können das doch die hunderttausende von Arbeitslosen Berlins für den "Mindestlohn" erledigen - und das Ganze kann man auch noch "Grundeinkommen" (statt "Harz4" plus 1-€-"Job") nennen und ist damit total auf der Höhe der Zeit !
Die Idee ist allerdings nicht neu - das ist, was seit 40 Jahren allgemein passiert: Arbeit wird immer schlechter bezahlt, während die Produktivität und die Gewinne der Unternehmen steigen und immer weniger Profiteure des Systems immer reicher werden.
Ein Teil der schrumpfenden Mittelschicht, übertariflich bezahlte Angestellte und die Polit-Nomenklatura glaubt scheinbar noch, sich da durchwursteln zu können, aber von den Ex-Gewerkschaften in Jahrzehnten erstreikte halbwegs humane Tarife gelten sowieso nur noch für Arbeiter und Angestellte im Vorruhestandsalter, und die ehemals sicheren und auskömmlichen öffentlichen Stellen werden nach und nach weg-privatisiert (wie die der deutschen Post usw., oder jetzt gerade die der französischen Bahn-Angestellten durch das neoliberale Macrönchen), weil sie "zu privilegiert" sind (bzw. waren) - eben der Beweis, daß "Staatswirtschaft" nicht "effizient" ist: "effizient" ist nur, der Masse von Arbeitenden jegliche Privilegien vorzuenthalten, da sie sonst aufmüpfig werden könnten... Das, was volken soll, muß sich nach unten vergleichen, nicht nach oben !
Wenn das ständig von der Zentralbank frisch gedruckte Geld, offenbar ohne daß man was dagegen tun kann, vollständig in den Spekulations-Abteilungen der Geschäfts- und anderer Banken verschwindet und nicht für "dringend benötigte" Arbeiten zur Verfügung steht, dann hat das Müller wohl recht: Arbeit kann nur noch mit dem "gesetzlichen Mindestlohn" vergolten werden, wenn wir nicht unsern Enkeln einen unabtragbaren Schuldenberg hinterlassen wollen.
Dem "Gesetzgeber" bleibt also nichts anderes übrig, als für jeden (und zwar JEDEN, zunächst in Deutschland jedenfalls) ein monatliches HÖCHST-EINKOMMEN von 1500 € (netto ca. 1200 €) gesetzlich festzulegen, damit der Karren nicht gegen die Wand fährt - sogar irgendein bisher unbekanntes "CDU"-Ministerlein, das irgendwie aussieht wie Müller, hat sich bereits dafür ausgesprochen: er hält nichtmal "Harz4"-Empfänger für "arm", würde für sich selbst wahrscheinlich aber die 1200 €  für Ausübung seines neuen Minister-Jobs vorziehen, statt (nach Abzug der Wohnungskosten) mit 400 € gemütlich vor der Glotze abzuhängen, wie´s das Volk bevorzugt...
Da aber das ganze Geld (am Ende durch Konsum auch "Harz4" und alle 1200-€-Höchst-Einkommen) letzlich auf "Offshore"-Konten von Briefkastenfirmen landet oder im Derivate-Handel der Börsen verbrannt wird, kann man das sinnlose Spiel mit dem € auch gleich ganz der ihn druckenden Zentralbank und ihren Zocker-Kumpanen überlassen und den heimischen Arbeitsmarkt und Staatshaushalt mit eigenem Spielgeld betreiben.
(Einen schönen Überblick über den herrschenden Wahnsinn gibt Fabian Scheidler: Das Ende der Megamaschine, 2015)

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