Montag, 1. Juni 2015

Wie sauber ist "unser" Fußball? - Genauso saubär, wie der Rest, natürlich !

Plötzlich jaulen die medialen Gehirnwäscher von "Bild" bis Jauche-Günter (fehlt eigentlich nur noch NATO-Gauck) auf, die seit Jahrzehnten Millionen von Fußball-"Fans" für blöd verkaufen, weil es sich, jedenfalls im Moment, leider nicht verheimlichen läßt, daß die "FIFA" offensichtlich doch (wie schon lange "vermutet" bzw. gewußt) genauso funktioniert, wie jede Bank, jeder Hedge- oder Rentenfond, jede Werbeagentur, jede Aktiengesellschaft, jede Versicherung, jedes Opernhaus, jede Handelskette, jedes olympische Kommitee, und überhaupt jedes kapitalistische Unternehmen - bzw. wie das ganze System.
Das "System Blatter" wird höchstens das (natürlich nicht betrauerte, sondern mit allgemeiner "klammheimlicher Freude" erwartete) Bauernopfer des genauso funktionierenden Gesamt-Systems von IWF / EZB / WTO / "Fed" / Weltbank / IOC / ESC / NATO / NSA / BND usw. usw. sein - und danach wird der "FIFA"-Eldorado-Claim unter neuem Namen (oder anonym) unverändert weitergeführt werden...
Willig berieselte "Fans" haben (wie bei der "Traumfabrik" Hollywood) träumerisch die Verschiebung von Un-Millionen € oder $ in der "Boulevard"-Presse verfolgt und trotzdem an die pfadfindermäßige Unbedarftheit des "Sports" (oder an den sozialen und künstlerischen Wert des Kinos) geglaubt, als wären sie nicht abgezockte Claqueure, wie im ganzen Scheiß-Rest ihres Lebens - falls sie nicht zu den Blutsaugern des Systems gehören, die über soviel Untertanengeist nur kalt lächeln, sofern sie intelligent genug sind: die unintelligente Mehrheit der Blutsauger bleibt stupide oder populistisch selbst "Fan" und lächelt zumindest über die eigenen Verluste bei der Wettmafia, sofern sie nicht an deren Gewinnen beteiligt ist...
Wer den kommerzialisierten "Sport" noch ernst nimmt, ist offenbar nicht erwachsen geworden: im Ursprungsland des "Sports" bedeutet "to make sport of..." auf deutsch "... lächerlich machen", und das macht sich, wer völlig kindisch aus dem Häuschen gerät, wenn 22 schieß-gedrillte und meistbietend zusammengekaufte Jungmänner hinter einem Ball herrennen...
Das Wort "Sport" kommt nämlich ursprünglich von engl. "to disport" (alt-anglo-frz. "desporter") = "sich vergnügen oder zerstreuen", und hat noch heute im Englischen, neben dem etablierten "Sport", die Bedeutung von "Spiel, Spaß, Scherz, Spielart (biologisch), Spielzeug, Kumpel usw." - war "dis-port" vielleicht sogar das "Verlassen des port = Hafens" der Bürgerlichkeit und des puritanischen Nützlichkeits-Denkens? Das ist jedenfalls nicht weit vom etymologischen Ursprung, nämlich dem "Aufgeben von port = Haltung, Anstand und Betragen" (frz. "porter" = "tragen, halten"): also Un-Haltung (oder mindestens undisziplinierte), oder befreites (nicht "getragenes", anständiges) Verhalten, bzw. Sich-nichts-verhalten, also -versagen... (vgl. frz. "port" = "Körperhaltung", "déportements" = "lockerer Lebenswandel", "dispos" = "munter"...).
Damit aber haben die paramilitärischen Exerzitien der "Turnväter" genausowenig zu tun, wie die ausgefeilten Regelwerke von Mannschafts-Wettbewerben, die meist ihren Ursprung im militaristischen britischen "Empire" haben und normalerweise eigentlich nur noch Vor- und Grundschüler begeistern können - leider, denn transportiert wird mit dem "Sport" mittlerweile jedenfalls nichts anderes, als das kapitalistische Ethos: Leistung und deren Steigerung, tayloristische Effizienz, Konkurrenz und sozialdarwinistisches Besiegen.
Kurz: der "Sport" ist nicht "die schönste Nebensache" oder sonst eine alberne Entschuldigung für politische Blödheit, sondern längst ein Abbild des modernen Industrie- und Finanzsystems, und natürlich wird er genauso wie dieses verwaltet und ge-"managed" - wer dem Kapitalismus nicht ans Leder will, braucht sich über einen Blatter weder zu wundern, noch künstlich aufzuregen.
Alle "Blatters" bis hin zu Winterkorn, Jain, Zuckerberg, Lagarde und Obama aus ihren Ämtern zu verjagen, zu enteignen und zu Straßenfeger- oder Sozialarbeit bei Mindestlohn zu verdonnern - darüber könnte man ernsthaft reden: "Alles andere ist Krampf - im Klassenkampf !", wie Degenhardt plump aber wahr gesungen hat.

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