Freitag, 21. Oktober 2011

Leipziger "Freiheits- und Einheitsdenkmal"

- zum kommenden Wettbewerb

Die Schließung des Leipziger Stadtrings durch die Montagsdemonstrationen am 9.10.89 mag momentanen Jubel ausgelöst haben, aber der geschlossene Ring als singuläres Ereignis ist das falsche Symbol, wie sich gezeigt hat: mit der „friedlichen Revolution“ war nicht das berühmte „Ende der Geschichte“ oder gar „der Utopien“ erreicht - nach wie vor ist massenhafte Zivilcourage notwendig, um die Menschen- und Grundrechte sowohl hier, als auch vor allem weltweit immer wieder zu erstreiten und zu schützen: immer mehr Verlierern der „Einheit“ (ebenso, wie weltweit den Opfern des globalen Finanz-Kapitalismus) wird klar, daß der Neo-„Liberalismus“ nur eine raffiniertere Form von „Diktatur“ ist...
So gesehen hat sich nicht ein Kreis geschlossen (das als Warnung für allzu affirmativ romantische Symbolisierer), sondern eine Spirale geöffnet, die seit Jahrhunderten trotz aller Rückschläge dem Ideal der Freiheit zustrebt. Dabei ist das Engagement der Leipziger, ob es ihnen nun um „Bananen“ oder um „Freiheit“ ging, nur eine Facette im historischen Maßstab: „Einheit“ ist eben nicht gleich „Freiheit“ - der Kampf muß weitergehen, der Stab an neue Generationen weitergegeben werden.
1989 ist eine Zäsur, aber kein Endergebnis, wie die Leipziger "Jugendwerkstatt" erfreulicherweise bei allem Respekt für die damaligen Akteure festgestellt hat, sondern ein in der Vergangenheit verankertes und in die Zukunft weisendes Projekt.
Ein Denkmal, das ein symbolisches Ereignis als Beweis für angeblich dauerhaft errungene „Freiheit“ oder „Demokratie“ nehmen würde, würde nichts als den Konsens der Herrschenden darstellen und die Realität leugnen – wie es bei den Entwürfen für den Berliner Wettbewerb zu sehen war.
„Wir sind das Volk“, das bald darauf über den runden Tisch gezogen wurde, und die schöne Erfahrung von kurzzeitiger „Souveränität“ führt nur zu der Frage, was denn angesichts der fortschreitenden „Refeudalisierung“ (J. Ziegler) nun „volkt“...

Dienstag, 12. Juli 2011

Das System ist unheilbar börsig und voller Metastasen - lebensverlängernde Maßnahmen würden nur die Qual verlängern

Wie man hört, heißt der Aufsichtsrats-Oberarsch der "Deutschen Bank" (kaum zu glauben:) "Börsig", und natürlich hat dieses Schwein in Nadelstreifen noch paar mehr Aufsichtsratsposten, seit er von der "Deutschen Bank" mit 15 Millionen € "Abfindung" aus dem Vorstand in den Aufsichtsrat wegkomplimentiert wurde und nur noch Ackermännchen seinen Geburtstag im Hängebacken-Amt feiern darf... Und "Börsig" ist nur einer von den tausenden Dummwichsern mit Hofstaat, die in Interviews kühl lächelnd sagen: "Bei den Milliardengewinnen, die wir jährlich einfahren, spielt es doch garkeine Rolle, ob ich eine oder 10 Millionen kriege..."
"Wir", das sind Banken, Versicherungen und andere Spekulations-Raubritter, die sich weigern, auf ihre Milliardengewinne zu verzichten, selbst wenn durch ihre Machenschaften hunderttausende Hausbesitzer oder sogar ganze Staaten pleitegehen und ihre Bewohner nach Vorschrift von "IWF" und "Rating Agenturen" auf das Niveau von Kolonien des 19. Jhs zurückzwingen - denn sie müssen mit börsigem Tunnelblick ja "die Einlagen ihrer Kunden schützen" - hört sich zwar nach Sorge um Renate Mustermann und Onkel Bräsig an, bezieht sich aber auf die "Global Players", die (wie die bankrotten USA) "too big to fail" sind: heißt letztlich, daß Geld im "Finanzsektor" verschwindet, das nicht anderweitig verteilt werden kann: was Bank- und "Fonds"-Manager, die großen "Share-Holder" und Spekulanten abkassieren und in Steueroasen oder "Stiftungen" parken, fehlt eben, wenn "die seit Jahren höchsten Tariflohn-Erhöhungen" immer noch unter der Inflationsrate liegen, selbst die noch tariflich bezahlten Arbeitnehmer also ärmer werden, ganz zu schweigen von der überwältigenden Masse der Untertertarif-, Zeit- und Niedriglohnarbeiter, und von den Ausgemusterten, die auf Steuerzahlerkosten das "Existenzminimum" erhalten, während die Absahner des Vize- "Exportweltmeistertums" und des drittgrößten Waffenexportstaats der Welt die sogenannte "Krise" als Chance betrachten:
Allein die Vorstandschefs der 30 "DAX"-Unternehmen haben 2010 der Volkswirtschaft (jedenfalls offiziell, und ohne sonstige Einkünfte) 135 Millionen € entzogen, 20% mehr als 2009, ebenso wie die ihnen unterstellten "normalen" Vorstandsmitglieder, die im Durchschnitt je 2,9 Millionen € jährlich kassieren - jeder geistig gesunde Mensch würde sich bei so einem Salär nach einem Jahr zur Ruhe setzen: nicht so die geistesgestörten Vormenschen mit dem "Börsig"-Syndrom, die uns nichtsdestotrotz als menschliche Existenzen verkauft werden: "Ich persönlich", sagt treuherzig der Hauptgeschäftsführer der "Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz" ("Tagesspiegel", 8.7.2011), "bin der Meinung, daß kein Vorstandschef mehr als 10 Millionen € verdienen sollte. Es entsteht sonst der Eindruck, daß wir nahe an der Störung des sozialen Friedens sind." - Na sowas: aber zum Glück gibt es ja bisher in Deutschland nur einen, der über 9 Millionen €/Jahr kassiert...
Seid ihr eigentlich alle zu blöd, zu sehen, daß die Spekulations- und Konzernprofite und die Privatvermögen von 1% der Weltbevölkerung genau um den Betrag wachsen, um den die "Verschuldung" der Staaten steigt, die das den Reichen geschenkte Geld lieber gnadenlos von Otto Normalverbraucher eintreiben?
Die gesamte "1. Welt" ist auf dem Weg zu griechischen Verhältnissen, ganz zu schweigen von der Milliarde Menschen, die man ohne mit der Wimper zu zucken unterernährt oder verhungern läßt, damit ein paar degenerierte Geldadlige sich dumm und dämlich "verdienen" können - scheißt diesem verkommenen Abschaum und seinen gekauften Wasserträgern vor ihre Villentüren und auf ihre Jachtstege, zerrt sie raus an den Pranger und spuckt ihnen ins Gesicht...
Ist das ist ein "Aufruf zur Gewalt"? Na, ich habe sowieso quasi Berufsverbot und die GSG wird nichts besonderes bei mir finden.

Sonntag, 3. Juli 2011

Laßt sie pleitegehen!

Und zwar die Banken, und nicht die Griechen!
Falls die Griechen sich in beamtenmäßig sicheren und gutbezahlten Jobs mit lockerem Dienst-nach-Vorschrift und bequemer Frühpensionierung zurücklehnen würden, wären sie das Musterbeispiel für eine soziale Marktwirtschaft, in der die zunehmende Produktivität mal dem Volk zugutekommt - aber leider hat sich ja herausgestellt, daß sie im Gegensatz zu Merkels im Kindergartenton vorgetragenen Stammtisch-Vorurteilen im Durchschnitt für weniger Geld und mit weniger Urlaub mehr und länger arbeiten, als irgendwelche braven deutschen Protestanten, auch wenn die Griechen lieber Ouzo trinken, als die bei uns üblichen Effizienz-Pillen und Antidepressiva zu schlucken.
Und diesen "Makel" haben die Banken und Konsorten jahrzehntelang ausgenutzt, um den Griechen höhere Zinsen abzupressen, sodaß ihre "Investitionen" schon längst Gewinn abgeworfen haben - die ursprüngliche "Investition" war vermutlich sowieso nur eine Art Geldwäsche.
Jetzt tun die Banken so, als müßten sie die treudoofen Spareinlagen der arbeitsamen Renate Mustermann gegen das Anspruchsdenken der faul-raffinierten Griechen (Spanier, Portugiesen, Iren...) verteidigen, und nicht die Einlagen milliardenschwerer Spekulanten, die sich an jeder "Krise" dumm und dämlich verdienen...
Nach langem Hin-und-Her hat sich nun das deutsche Kapital entschieden, freiwillig 4 Milliarden € zur Rettung Griechenlands beizutragen: die Betonung liegt auf "freiwillig", da der "Markt" sich natürlich nichts vorschreiben läßt...
Die Hälfte der 4 Milliarden trägt allerdings der Steuerzahler, weil es sich um Schrottpapiere handelt, die in verstaatlichte "Bad Banks" ausgelagert wurden, und die andere Hälfte ist nichts weiter, als eine Laufzeitverlängerung: die Banken, Versicherungen und "Hedgefonds" geben eine Gnadenfrist, bevor sie endgültige Rückzahlung verlangen: vielen Dank auch, A(rschfi)ckermann und Co.!
Das Haß4-Prekariat, die Zeitarbeits-Tagelöhner und die immer ärmeren Proleten gucken sich zwar immer noch fähnchenschwingend die feudalen Parties von genetischen und finanziellen Inzestopfern an, aber lange kann das ja nicht mehr gutgehn - egal, ob es Grimaldis, Sport- und Musik-"Stars" oder Bürokraten betrifft.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Á bas Strauss-Kahn!

Dicke alte Männer ausmustern!
Die französischen "Kaviar-Linken" sind nichts weiter, als arrogante Millionäre, die schlauerweise seit 30 Jahren in der "Sozialistischen Partei" das Heft übernommen haben. Und ein "Sozialist", der Präsident des IWF wird, ist nicht mal mehr ein "Sozialist" in Anführungszeichen...
Vermutlich muß man so ein pseudo-kultiviertes Schwein wie Strauss-Kahn sein, um in die herrschenden Altmänner-Riegen aufzusteigen, und wahrscheinlich muß man sich teure Nutten bestellen, wenn man alt und fett ist und tagein, tagaus in asexuellen Anzügen mit Schlips und Kragen steckt - solche Beweise von "Potenz" und "savoir-vivre" weiß das Volk bei seinen Gallionsfiguren ja noch irgendwie zu würdigen.
Umso mehr fragt sich, warum diese selbstherrliche Mischung aus Berlusconi und Mitterand so dämlich ist, in seiner Luxus-Hotelsuite ein hergelaufenes Zimmermädchen zu vergewaltigen - so dämlich, daß Sarkozy gleich meint betonen zu müssen, er habe das jedenfalls nicht eingefädelt...
Was auch immer im Hotel passiert ist: daß irgendeine normale Frau ganz spontan mit diesem machtgeilen alten Sack "einvernehmlich Sex" gewollt haben könne, können nur ebensolche machtgeilen alten Säcke annehmen - aber solche wirklichkeitsfremde Arroganz der Reichen und Mächtigen würde immerhin die Politik des IWF erklären, die ähnlich neofeudal, kurzsichtig und defätistisch ist: der IWF war von Anfang an eine Clique von häßlichen alten fetten stinkreichen Säcken, denen man eigentlich alles zutraut, auch wenn sie mal weniger fett sind oder nur alt aussehen.
Das Gute ist nur, daß nicht noch ein Conquistador in Nadelstreifen irgendwo Präsident wird, nachdem Deutschland seinen IWF-Köhler gerade für eine dicke lebenslange Pension einigermaßen einfach losgeworden ist - nicht, daß ein Sarkozy (gar eine Le Pen) oder ein Wulff besser wären...
Und daß als Chefin des IWF jetzt die bewundernswert "asketische, abstinente und disziplinierte" französische Finanzministerin Lagarde gehandelt wird, zeugt auch nicht grade von Erneuerung: außer daß sie eine Frau und von ihr kein Hang zu Eskapaden bekannt ist, bleibt alles beim Alten - eine silbrige Millionärin mit überheblich-rationalistisch verbrämter "neoliberaler" Grundhaltung und gradezu protestantischem Arbeitsethos, die auch und gerade preußische und angloamerikanische Kapital-Fundamentalisten bedient.
Cui bono? Den Normalsterblichen und Opfern des IWF kann das Postengeschacher der sogenannten "Eliten" jedenfalls egal sein, und sie brauchen auch nicht untertänigst zu erschaudern, wenn einer aus dem illustren Haufen mal ganz normal und zu recht verhaftet wird - der nächste ist hoffentlich Berlusconi oder ein ähnlicher Kotzbrocken!

Montag, 9. Mai 2011

"The only way to change things / Is to shoot men who arrange things"

Vielleicht hat Obama ja in jungen Jahren diesen 80er-Jahre-Hit von Dexys Midnight Runners gehört und dazu Rambo geguckt... Oder alles ist ganz anders.

Osama lebt! - Was ist mit Obama?
Merkel ist wahrscheinlich wirklich so d-d-r (dumpf, dienstbar und realsatirisch), daß sie meint, sich im Namen der "Bürger´nn´n´bürger in unserem Lande" hängebackig grinsend freuen zu müssen, weil angeblich eine "Eliteeinheit" unseres "Big Brothers" dessen "Staatsfeind Nr. 1" kurzerhand abgeknallt hat - als hätte die NATO-Mannschaft die Fußball-WM gewonnen...
Aber was ist mit Obama? Spielt der mittlerweile das Reagan-Bush-Spiel mit (Guantanamo weiterbetreiben, den mutmaßlichen "Wikileaks"-Informanten in Isolationshaft stecken... usw.), oder läßt sich der "gutgebräunte junge Mann" (laut Berlusconi) gutgläubig von seinen Militärs und Geheimdienstlern Sand in die Augen streuen, oder ist er bereits aus dem Weg geschafft und durch einen Doppelgänger ersetzt? - Man sollte, statt von Osama, von Obama mal eine "posthume DNS-Analyse" machen...
Osama jedenfalls sitzt, wenn nicht gemütlich im verbotenen Trakt des Bin-Laden-Konzernsitzes in Saudi-Arabien, dann verdienterweise nach 30 Dienstjahren (vielleicht zusammen mit einem lobotomierten Obama) im CIA-Pensionärsheim hinter dem "Disneyworld"-Gelände in Orlando (Florida) und fliegt ab und zu in die Geröllwüste von Nevada (Codename "Hindukusch"), um nach CIA-Drehbuch Videos aufzunehmen...
Der Staatsbankrott der USA und deren sonstige Probleme sind jedenfalls vom Tisch und aus den Nachrichten, weil ein "Marine Corps" (die berüchtigten "Navy-Seehunde") ein Haus in der Wüste (nagut: den "Admiral´s Cup" können ja auch Schweizer gewinnen, und Japaner können Weltmeister im Jodeln werden..) gestürmt hat, für das keine Müllabfuhrrechnungen bezahlt worden waren - die darin möglicherweise lebende "Messie"-Familie wurde angeblich massakriert, in "Bin laden, komme nicht wieder" umbenannt und auf der Stelle eingeäschert...
Ob das Haus unbewohnt war oder irgendein dämlicher Pakistani das Bauernopfer war, wird sich rausstellen, wenn sich die über dem "Arabischen Meer" (wie einfühlsam!) verstreute Asche in 30 Jahren am iranischen Strand ablagert... Immerhin wurden ja in dem zerbombten Haus die bisher "wichtigsten Dokumente des internationalen Terrorismus" sichergestellt: Videos, in denen ein deckenumhüllter Vorderasiate, von hinten zu sehen, Bilder von Bin Laden in einem kleinen Billigfernseher betrachtet, und zwar in einer Abstellkammer der "Villa" in einem Residenzviertel pensionierter pakistanischer Militärs...
Unsere Nachkommen werden sich über die Blödheit der heutigen Massenmedienkonsumenten einmal genauso beeimern, wie wir uns heute über die naive christliche Untertänigkeit im "finsteren" Mittelalter und die dreiste Fälschung der "Pippinischen Schenkung"...
Orwell´s "1984", selbst falls es nur eine Parabel auf den Stalinismus sein sollte, hat längst universelle Geltung: ob" terroristische" Bewegungen "revolutionär" sind oder überhaupt existieren, oder nur ein tödlich raffiniertes Spiel (siehe Italien) oder ein theoretisches Konstrukt (siehe "RAF-Phantom") des Staates bzw. der hinter ihm stehenden Mächte sind, wird der Normalbürger ebensowenig wie Orwell´s "Held" rauskriegen...

Gaddafi lebt! - Was ist mit Berlusconi?
Gaddafi ist bisher mit gradezu perfider Rafinesse jedem plumpen imperialistischen Mordanschlag entgangen (Platz 2 nach Fidel) - wahrscheinlich wirklich, weil Libyen einerseits nach seiner "grünen Revolution" eins der fortschrittlichsten Länder (Schulbildung, Krankenversorgung, Lebenserwartung... usw.) Afrikas geworden, und andererseits wegen seiner ethnisch-historischen Situation eins der "traditionellsten" Länder geblieben ist...
Daß der an die Macht geputschte "Oberst" Gaddafi (Chavez ist auch Gewohnheits-Militär) sich und seinen Clan bereichert, ist nun weltweit weißgott kein Sonderfall und nicht mal auffällig extrem: auch nicht im Vergleich zu den "demokratischen" Ländern, die sich als Moralapostel aufspielen - wenn nicht, wie Berlusconi in Italien oder die Politikerkaste in den USA, die gesamte "Elite" aus Millionärskreisen stammt, dann bestimmen diese Kreise auf andere Weise die Politik der Pseudo-"Demokratien" - siehe "Gazprom"-Gerd....
In Libyen ist also ein korrupter "Revolutionär" an der Macht, und in Italien ein korrupter egomanischer pädophiler Kapitalist: was ist nun schlimmer, ist hier die Frage?
Abgesehen von den Despoten in anderen afrikanischen Notstandsgebieten, den asiatischen Militärdiktaturen, dem Polizeiterror in lateinamerikanischen Staaten und den feudalistischen Relikten rund um den Globus ist "das Gaddafi" ein geringeres Problem, als die grassierenden Vertreter des Neo-"Liberalismus", als da wären: Berlusconi, Sarkozy und Konsorten, sämtliche IWF-Manager und alle Ackermänner dieser Welt...
Falls eine "gute" Weltregierung realistisch oder wünschenswert wäre, dürfte sie ihre Drohnen gegen einen Gaddafi erst einsetzen, wenn die anderen genannten Probleme aus der Welt geschafft sind:
"The only way to change things / Is to shoot men who arange things", wie schon Obama erkannt hat.

Fidel lebt! - Was ist mit Raoul?
Es hat sich noch nie gelohnt, die Vorgaben des IWF zu erfüllen, schon garnicht in vorauseilendem Gehorsam... Der Beschiß namens "freie Wahlen" nach US-Muster hat schon die sandinistische Revolution am Arsch gepackt, und der Beschiß namens "freie Marktwirtschaft" hat China um 60 Jahre und Rußland um 100 Jahre zurückgeworfen..

Sonntag, 6. Februar 2011

Räumung der Liebigstraße 14, Berlin-Friedrichshain, 2.2.2011

Innensenator Körting (SPD): "... keine alternativen Lebensformen, sondern Mißachtung der Rechtsordnung..."
Kandidatin Künast (Grüne): "... Räumung war rechtmäßig, der ganze Prozeß transparent... Verständnis für das Vorgehen der Polizei..."
Kandidat Henkel (CDU): "... Solidarisierer wie Ströbele sind mitverantwortlich für Gewalt..."
Polizeisprecher: "... Randalierer gehen menschenverachtend vor..."

Jean-Paul Marat (an die Nationalversammlung der französischen Revolution, 1789): "Was sind einige an einem einzigen Tag vom Volk geplünderte Häuser im Vergleich zu der Veruntreuung, die die ganze Nation fünfzehn Jahrhunderte hindurch vonseiten unserer drei Königsgeschlechter erlitten hat? Was sind einige ruinierte Personen im Vergleich zu einer Milliarde Menschen, die von öffentlichen Steuerpächtern, Vampiren und Vergeudern ausgeraubt worden sind?"
(zit. n. Jean Ziegler: "Das Imperium der Schande", 2005, S. 92)

Die "Möbelhöffnerikeamanufactum"-Elite hat gesprochen: Armut kotzt uns an und gehört in die Vorstädte, denn was "alternative Lebensformen" sind, entscheiden Sozialtechnologen oder bestenfalls die kreditwürdigen Miteigentümer von modischen "Baugemeinschaften" oder "Car-Loft"-Häusern.
Wer sich lieber mit Sperrmüll einrichtet, als dem System in den Arsch zu kriechen, ist nicht nur eklig, sondern auch ein gefährlicher "Links-Extremist" - und mittlerweile (wie heißt nochmal die derzeitige Familienministerin?) gelten ja wieder Leute, die eine gleichberechtigte, demokratische Gesellschaft ohne Ausbeutung (manchmal, igitt, "Kommunismus" genannt) für erstrebenswert halten, für gefährlicher, als Neonazis und andere Faschisten und deren Steigbügelhalter... (Wie und wo wohnen eigentlich Neonazis?)

Die "Rechtsordnung" der Oligarchie und ihrer politischen Dienstboten überzeugt aus gutem Grund so manchen nicht mehr: "Recht" gibt es für das Privateigentum und seine Kapitalverweser, in diesem Fall für den "Investor" und Hauseigentümer, was Künast vorauseilend staatsmännisch auch ganz in Recht und Ordnung findet - für die tumbe Masse gibt es "Ordnung" und bißchen Brot und Spiele, falls nicht grade die Verluste von Börsen-Spekulanten auf sie abgewälzt werden: der Zuwachs des deutschen Staatsdefizits in den letzten zehn Jahren entspricht witzigerweise genau dem gleichzeitigen Vermögenszuwachs der paar Prozent deutscher Großkotze, die Millionäre oder Milliardäre sind...
Zu diesem gigantischen Beschiß kommt es durch strukturelle Gewalt (Abschaffung der Vermögenssteuer, Spekulation mit Wohnraum und Grundbedarfsgütern, Ausweitung des Niedriglohnsektors usw. usw.) und, im Fall von Insubordination oder Widerstand, auch durch direkte polizeiliche Gewalt und Einschüchterung - das System besteht aus Gewalt und spricht die Sprache der Gewalt.
Bei jeder noch so kleinen und von vornherein unterlegenen Aktion, die über wirkungslose symbolische "Demonstrationen" unter Polizei-Bewachung hinausgehen, schreit das System mitten ins Gewaltmonopolsmark getroffen auf, weil die "freiheitlich-demokratische Grundordnung" nun mal auf entfremdeten, bürokratisierten und kontrollierten Untertanen beruht, die sich jeder autonomen Handlung zu enthalten haben, und diese Untertanen können nicht den kleinsten bunten Fleck in ihrem schwarz-weißen (also letztlich grauen) Stadt- und Lebensplan ertragen - daher die Kleinbürger- und "Springer"-Zeitungs-Vorliebe für Herrn Sarrazin mit seiner protofaschistischen Rassen- und Unterschichtshygiene, sowie für Frau Sarrazin mit ihrer Kasernenhof-Disziplin: sowas sind Gewaltverherrlicher, und nicht paar über die Refeudalisierung der Gesellschaft Empörte, die mal eine Bankfilialenscheibe einschmeißen oder ein "SUV" ankokeln und dafür eher in den Knast kommen, als ein "Manager" oder Politiker, der diverse Millionen "veruntreut" hat...
Wer öffentliches Eigentum privatisiert und dann dem Spekulanten seinen Besitzanspruch gegen ein Häufchen "rote Zecken" mit einem Polizeiaufgebot erzwingt, das mehr Steuergeld kostet, als der Besitz wert ist, weil es ums Prinzip (Eigentum ist Recht und Freiheit) und Exempel geht - der schürt Gewalt, und nicht ein Ströbele, der wie eine Mischung aus Gandhi und Miraculix von seiner Partei verlassen durch die Gegend radelt.
Und auch wenn manche Bullen sich da "mißbraucht" fühlen, steigert das doch nur ihren korporierten Zorn auf den "Abschaum", wegen dem sie Überstunden machen müssen: ein aus Hessen herbeigekarrter Jungbulle (Vorname der Redaktion bekannt) ist überzeugt, daß in Friedrichshain-Kreuzberg "nur Tiere" wohnen... Erfahrungsgemäß wird jeder von ihnen auf Befehl der Stimme aus dem Knopf im Ohr zum Gewaltmonopolsvollstrecker, und wer nicht brav an sich "vollstrecken" läßt, sondern sich wehrt, handelt "menschenverachtend" und wird entsprechend behandelt...
Bei normalen Menschen ruft der Anblick der grotesken Klonkrieger entweder Angst oder Aggressionen hervor, bei Künast und Konsorten der Anblick von Leuten, die schwarze Jacken vom Trödel tragen, bei Rot über die Ampel gehen und vor Wut die Mülltonne auf die Straße schieben, in die man sie aussortieren will.

Lieber hundert diffus linke Gröler mit Spätkauf-Bier in der Hand, als (um nur von Berlin zu reden) einen Macht-Pekinesen wie Künast mit Bio-Prosecco-Blasen vorm Mund, eine Bonzenmaske wie Körting mit gepflegtem "Tagesthemen"-Cognac, einen Cocktail-beschwingten Schwätzer wie Wowereit, oder einen Baumarkt-Praktiker wie Wolf mit Chateau-Neuf-du-IWF...
Ganz zu schweigen von einem Sarrazin mit dem Charme von Abführtee, und von seinen stuhlverhaltenden Jubelberlinern, die am Stammtisch pöbeln: "Is doch wahr, allet Arbeetsscheue, Struppis un Chaoten...", weil sie draußen im System auch nur kleine Lichter sind, die sich so krampfhaft am unteren Rand festhalten, daß sie nicht mehr wissen, wo oben und unten ist...
Angesichts der derzeitigen Aufstände in Tunesien und Ägypten meinte der Vositzende der "gemäßigten" Palästinensischen Nationalen Initiative, Mustafa Barghouti: "Vielleicht gäbe es auch in einigen europäischen Ländern Massenproteste, wenn die Leute dort besser informiert würden." - Ausgerechnet von einem Palästinenser läßt sich ein "gewöhnlich gut informierter" Deutscher natürlich garnichts sagen: man weiß ja, wie´s bei denen zugeht...