Sonntag, 7. Juli 2019

Unser alltäglicher Faschismus, aka "die westlichen Werte"

Trotz des optimistischen Titels dieses Blogs ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit") kann ich nur wieder Liebermann zitieren: "Man kann garnicht soviel fressen, wie man kotzen möchte!"

Erstes Beispiel ist die GeStaPo-mäßige widerrechtliche "Verhaftung" von Julian Assange ("Wikileaks") im proto-faschistischen US-hörigen England mit dem Ziel der Auslieferung an die quasi-faschistischen USA: ein Publizist von Regierungs-, Militär- und Wirtschafts-Dokumenten, die die herrschenden Schweinehunde am liebsten geheimhalten würden, wird "international" des "Verrats" angeklagt und mit über-lebenslanger Haft bedroht - mich wundert das nicht, aber wieso halten es Millionen von "Demokratie"-Gläubigen für ganz normal, daß eine herrschende Oligarchie im Geheimen agiert und "Leaks" kriminalisiert, die kriminelles Verhalten offenlegen?
Und wieso "wählen" sie Repräsentanten dieser Oligarchie, die ihnen (z.B. in der "Bundes-Presse-Konferenz") arrogant und schnöde sagen: "Auf diese Frage habe ich nicht zu antworten."?
Gibt es da irgendeinen Fortschritt seit den sumerischen Gott-König-Staaten vor 5000 Jahren?
Oder sind "wir" mit unseren "westlichen Werten" angesichts der Fälle von Julian Assange, Edward Snowdon und vieler anderer, "fortgeschrittener", als Rußland, China, Nordkorea usw., oder selbst als unsere verbündeten feudal-despotischen Scharia-Oligarchen? (Ein Angestellter der eritreischen Botschaft hat mich mal zu Recht gefragt, ob in Europa etwa mehr Presse-Freiheit herrsche, als in seinem diesbezüglich ständig kritisierten Land...)

Die mosaischen (monotheistischen, also die inzwischen weltweit vorherrschenden jüdischen, christlichen und islamischen) Religionen zeichnen sich dadurch aus, daß sie (seit "Adams" Verdammung aus dem Paradies nach Genuß der Frucht der Erkenntnis) im Gegensatz zu den asiatischen Philosophien (oder Religionen) jede individuelle Erkenntnis verdammen: der westliche Imperialismus basiert darauf, daß das Individuum eben nicht "erleuchtet" ist und auch nicht sein soll: im Gegensatz zur asiatischen (und auch zur archaisch-schamanischen) Ansicht basieren "unsere", also die "westlichen Werte", auf allgemeiner Verblödung, vollendet durch die Erfindung der "doppelten Buchhaltung" im Florenz der "Renaissance", die des "Arbeits-Ethos" in der "Reformation" und die des "Proletariats" durch die englischen Schafs-Barone und die Dampf-Maschine.

Das zweite Beispiel ist das anti-demokratische Hickhack um EU-Pöstchen und die Hinterzimmer-Ernennung ausgerechnet der deutschen Kriegsministerin zur "Kommissions-Präsidentin": sie muß wohl ihrem Vorgänger, dem Steueroasen-Juncker, und dem Lobby-Gesocks gut in den Kram passen.
Abgesehen davon, daß diese "Kommission" eine neofeudale Einrichtung ist, qualifiziert nichts die Frau dafür, als ihre dynastisch ererbte Erfahrung mit Lobbyisten und "Unternehmens-Beratern" und ihre stupende Begeisterung für die Aufrüstung einer "europäischen Eingreif-Armee" (in der ihre eigenen Kinder "natürlich" nicht zu "dienen" haben).
Wochenlang muß das, was volkt, über Mutmaßungen, Ansichten von "Politikern" und Nicht-Ergebnisse langer "Sitzungen" hören und lesen, und dann zieht eine Clique von Langzeit-Chef-Bürokraten einen Namen aus der Establishment-Liste, und alles vorherige war Schall und Rauch - das ist auch nicht "demokratischer", als Assads Syrien, Maduros Venezuela oder Gaddafis Libyen.
Eine Partei-Karrieristen-Kaste von gescheiterten Juristen und Betriebswirten (manchmal auch Ärztinnen oder Physikerinnen) spielt "Monopoly" und "Bananen-Republik" mit Europa, und alle schauen resigniert oder sogar gebannt zu - wie damals, als gescheiterte Weltkrieg-1-begeisterte Nationalisten sich nicht Krüppel-, sondern "Versailles"-traumatisiert aufplusterten und zu Völkermord und neuem Krieg  aufriefen und "vaterlandslose" Gesellen einsperrten oder umbrachten (siehe erstes Beispiel oben).
Ganz offensichtlich stecken "uns" der feudale und der autoritäre Staat noch gewohnheitsmäßig in den Knochen, sonst würden "wir" die Autorität selbsternannter oder vermögens-erblicher "Eliten" nicht widerspruchslos hinnehmen und ihren hohlen PR-Sprechblasen nicht gehorsam lauschen: genau besehen sind das alles bedeutungslose potemkinsche Figuren und gehirngewaschene Mittäter. Merkel und Juncker sind nur die tranig bekiffte (und Vonderlein, Maas und Macron die Extasy-bedröhnte) Version von F.-J. Strauß und seinen dramatisch brüllenden Vorgängern (und Nachfolgern, wie Salvini) - inhaltlich hat sich seit 150 Jahren nix getan, wie die 3 alten Weisen von der "Titanic" schon vor Jahren wußten:
"Raider heißt jetzt Twix,
Und geändert hat sich nix."
Geändert hat sich jedenfalls nicht, daß es seit 1000 (oder sogar seit den obenerwähnten 5000) Jahren trotz einiger positiver Ausschläge im Großen und Ganzen permanent sozial, ökologisch und kulturell bergab geht - jedenfalls relativ, wenn man sieht, daß der "wissenschaftliche Fortschritt" im Grund wenig zur Verbesserung der Lebens-Qualität, sondern mehr zur Beherrschbarkeit der Menschen beigetragen hat: am positivsten ist, trotz seiner bekannten Schattenseiten, noch der medizinische Fortschritt (zumindest Chirurgie, Desinfektion, Anästhesie usw.) - der technologische Fortschritt hat neben Arbeits-Erleichterungen (Automatisierung usw.) und Rekord-Spektakeln (Mond-Landung usw.) schon mehr Schattenseiten: Kapitalisierung, Proletarisierung regional und global, Neo-Feudalismus, Umwelt- und Klima-Zerstörung, Konsumismus, Entfremdung usw.
Und der kulturelle "Fortschritt" hat erst recht Schattenseiten: der allgemeine Zugang zu "Information" im Internet bleibt (nicht nur in China) so mehr oder weniger selektiv und überwacht, wie offenbar folgenlos; die kommerzielle "Kultur" (Design, Werbung usw.) hat längst nichts mehr mit handwerklicher Qualität oder gesellschaftlicher Realität zu tun, sondern nur noch mit markt-schreierischer Wettbewerbs-Übervorteilung; die visuelle, musikalische, literarische und journalistische "Massen"-Kultur entsozialisiert, vereinzelt und schaltet gleich; die "elitäre" Kultur (Oper, Theater, bildende Kunst, ob restaurativ oder innovativ) spaltet, entfremdet und kommerzialisiert, und die "Provo"-Kultur (Hippies, Punk, Rave, Rap, Graffiti, Installation, Happening usw.) wird kriminalisiert oder vermarktet - also KZ oder "Reichs-Kultur-Kammer", wie gehabt.

Wie blöd kann man sein, sich sein Leben von bescheuerten Telefon-Desinfizierern (vgl. vorherigen Post) diktieren zu lassen?

Freiheit für Assange, Snowdon und alle andern !

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