Laut des Merkels, ihres koalierten Steinbeißers und Wirtschafts-Engel Gabriels "Halbjahresbericht zu Rüstungsexporten" (und vermutlich zur Genugtuung des "Freiheits"-militaristischen Gauckel) haben sich die Rüstungs-Exporte der deutschen Konzerne im ersten Halbjahr 2016 zwar von 3,5 auf 4 Milliarden € erhöht, das aber nur unter "strengsten und transparentesten Bedingungen": der zunehmende Waffenverkauf an die fundamentalistische Sunniten im Jemen und in Syrien sehr militant unterstützende Saudi-Diktatur ist also nach eingehender Prüfung offenbar moralisch und bürokratisch genauso unbedenklich, wie der zunehmende Verkauf an den Kurden-massakrierenden national-religiösen türkischen Polizei-Staat, in dem (ebenso, wie in Saudiarabien) nach wie vor gefoltert wird...
Außerdem ist die "gute Nachricht" des Pausbacken-Engels Gabriel ja, daß das "größte Übel", der Verkauf von "Kleinwaffen" (offiziell verantwortlich für 200.000 Tote pro Jahr) immerhin "rückläufig" sei - nehmen die Statthalter des Kapitals jetzt etwa wahlschädigend schweren Herzens Stellenabbau bei "Heckler & Koch" in Kauf? - Mitnichten: es zeichnet sich bloß eine weltweite Vollversorgung mit deren "Kleinwaffen" ab - dafür (und deswegen) ist der deutsche Munitions-Export um das zehn-fache gewachsen - vermutlich, weil die "Goethe-Institute" weltweit (z.B. im Kosovo oder in der Ukraine) die Gründung von "traditionellen" Schützenvereinen nach bayrischem Vorbild fördern...
Man braucht sich bloß mal die derzeit allerorten zum 80. Jahrestag des Beginns des faschistischen Angriffs auf die spanische Republik (verharmlosend "Spanischer Bürgerkrieg" genannt) gezeigten Filme anzusehen (z.B. die nicht sehr revolutionäre "ARTE"-Produktion "Vom Kämpfen und Sterben der Internationalen Brigaden" von P. Rotman), um zu erkennen, daß alle Soldaten Mörder sind und alle Produzenten, Händler und Exporteure von Waffen Beihilfe zum Mord leisten und demzufolge der deutsche militärisch-industrielle Komplex samt all seiner angegliederten Bundesregierungen sich der Kriegsverbrechen schuldig gemacht hat, und zwar nicht erst seit dem völkerrechtswidrigen Überfall auf Jugoslawien...
Der spanische war eben kein "Bürgerkrieg", weil sich die Republikaner, Revolutionäre und Internationalisten (zumindest vor der stalinistischen Vereinnahmung) gerade nicht als "Soldaten", sondern als libertäre Milizionäre verstanden haben, als spontane, militärisch laienhafte und schwach gerüstete, idealistische Verteidiger einer potentiell sozial-revolutionären Republik gegen einen reaktionären Militärputsch, dessen militärischer "Professionalität" sie nichtsdestotrotz erstaunlich lange widerstanden haben, obwohl die Faschisten nicht nur auf gedrillte Soldaten und marokkanische Legionäre, sondern auch auf die Hilfe deutscher und italienischer Faschisten zurückgreifen konnten - es ist allerdings genauso deprimierend, zu sehen, wie die libertäre Front durch die Stalinisten letztlich zerschlagen wurde, wie zu sehen, daß die Faschisten trotz aller jahrhundertelangen Erfahrung (und trotz der spanischen Erfahrung bis heute) immer noch und immer weiter dumpf-euphorische Falangisten rekrutieren konnten und können: es gibt immerhin einen Unterschied zwischen der (notfalls) selbstmörderischen Aufopferung für die Freiheit und dem wie auch immer ideologisch befeuerten Söldnertum...
Daß der Mensch trotzdem ein grundlegend sozialer, kooperativer und solidarischer ist, wie es die spanische Revolution kurz bewiesen hat, zeigt außerdem die Tatsache, daß (mir fehlen die Worte - sagen wir neutral:) "Verbrecher", wie Franco, Pinochet oder Thatcher, gemütlich an Altersschwäche sterben durften, statt dem "Volkszorn" zum Opfer zu fallen - und das ist angesichts des "Rüstungs-Export-Berichts" natürlich keine allein historische, sondern auch eine aktuelle Frage.
Mittwoch, 26. Oktober 2016
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